Trotz Familientragödie nicht zerbrochen

Lernen Sie Carlos Aymituma kennen

Carlos arbeitet seit anderthalb Jahren als Kameramann und Techniker in unserem Medienzentrum. Der Vater von drei Jungen ist eine Schlüsselfigur in unserem Team. Er strahlt in den Fotoapparat als habe es das Trauma in seiner Kindheit nie gegeben.

Es ist der 31. Mai 1970 um 15:23 Uhr und 32 Sekunden. In diesem Augenblick erbebt im Bundesstaat Ancash gewaltsam die Erde. Die Stärke erreicht 7.9 auf der Richterskala. Große Teile der vergletscherten Nordwestflanke des Huascarán, dem mit 6768 m höchsten Berg Perus, brechen ab und stürzen in die Tiefe. Etwa 50 Millionen Kubikmeter Eis, Schlamm und Geröll wälzen sich mit einer Geschwindigkeit von 220 km/h auf die Stadt Yungay zu. In nur vier Minuten hat die gigantische Lawine 14,5 km zurückgelegt. Innerhalb von wenigen Sekunden liegt über dem Ort eine Staubwolke. Es soll Tage dauern, bis das Ausmaß der Katastrophe bekannt wird. Bis heute trauert Peru um die 15.000 Tote von Yungay. Die verschüttete Stadt wurde in ihrer Gesamtheit zu einem nationalen Friedhof erklärt.

Es ist Sonntag. Vor kurzen sind die Eltern von Carlos in die Stadt gezogen. Sein Vater wollte am Morgen aufs Land, um Futter für die Hühner einzukaufen. Carlos und seine vier Geschwister besuchen im Vorort die Großeltern. Die Mutter ist in Yungay auf dem Markt.

Als die Erschütterungen beginnen, rennt der Zehnjährige gerade in Richtung Stadt. Was er plötzlich sieht, erinnert an einen Hollywood Film. Das Tal vor ihm verschwindet im Staub und Schutt. Der Junge ist aufgewühlt. Was ist hier geschehen? Wo sind Mama und Papa? Mit anderen Überlebenden verbringt er die Nacht auf freiem Feld. Die Stadt, die er einst kannte, hat aufgehört zu existieren.

Wie die meisten Leichname hat man auch den Körper seiner Mutter niemals ausgegraben. Sein Vater fand seine Kinder nach zwei Tagen aufgeregter Suche. Drei der Halbwaisen würden bei ihm bleiben und zwei zukünftig bei Opa und Oma leben.

“Carlos”, frage ich unseren Kameramann, “hat dir diese Tragödie nicht deinen Glauben an Gott genommen?”

“Nein, das war nicht der Fall”, entgegnet er mir langsam und überlegt. Dann berichtet er, wie die Geschichte weiterging.

“In großer Zahl kamen Missionare nach dem Erdbeben in unsere Gegend. Es brach eine Erweckung aus und die Kirchen waren brechend voll. Viele Menschen fühlten sich durch den Glauben an Jesus Christus getröstet und gestärkt!”

Zwei Jahre nach dem historischen Erdbeben entschied sich Carlos als Zwölfjähriger sein Schicksal in Gottes Hand zu legen. Der überzeugte Christ sagt: “Natürlich bleibt mein Leben von jenem Ereignis geprägt, aber ich danke Gott, denn er hat mich bis heute hindurchgetragen!” /KDJ

Etwa 15.000 Menschen starben in dieser Tragödie. Die Skizze zeigt das Ausmaß der Lawine. Sie sprang über den 200 m hohen Erdwall rechts und bedeckte dann in Sekunden die ganze Stadt.
Der Huascarán. Bei dem linken Gipfel zeigt der Hang mit dem nackten Fels oben die Stelle des Abrisses. Die Lawine wird von Experten auf ein Volumen von 40 – 50 Millionen Kubikmetern geschätzt.
1 Antwort
  1. Ursula Buck

    Querido Carlos,
    >Los montes se moverán, y los collados temblarán, pero no se apartará de ti mi misericordia, ni el pacto de mi paz se quebrantará, dijo Jehová, el que tiene misericordia de ti.Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen und der Bund meines Friedens nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer.< Jesaja 54,10

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