Mit einem wichtigen Unterschied
An jedem Sonntagmorgen wird auf dem Plaza de Armas eine Fahnenhissung veranstaltet. Es ertönen die Hymnen Perus und Curahuasis. Und schließlich marschieren die Abordnungen der Schulen an der Tribüne vorbei. Eigentlich verläuft die Zeremonie immer nach dem bekannten Schema F. Der feine Unterschied besteht in der Rede, die der jeweilige Repräsentant der verantwortlichen Institution dem andächtig lauschenden Publikum vorträgt. Am letzten Sonntag fiel diese “große Ehre” wieder einmal Diospi Suyana zu.
Die kurze Festansprache können Sie unten nachlesen.
Ansprache
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Danila Valenza, sehr geehrter Gouverneur Francisco Ccahuana Valdiglesias, hohe Würdenträger, liebe Curahuasinos,
am 2. Oktober brachte der Fernsehkanal N eine TV-Reportage über Diospi Suyana. Es war ein Sonntagmorgen. Ein gewisser peruanischer Unternehmer lag noch in seinem Bett, als er diesen Bericht sah. Er war völlig gepackt. Sofort suchte er nach weiteren Informationen im Internet und entdeckte dabei den Buchtitel “Dios es visible” (Deutscher Titel: Ich habe Gott gesehen). Er durchzog die Buchgeschäfte Limas bis er endlich fündig wurde. Wieder zu Hause begann er das Buch über Diospi Suyanas zu lesen. Und zwar von der ursprünglichen Idee bis zu ihrer Verwirklichung.
Er fragte sich, ob diese Geschichte wirklich der Wahrheit entsprechen könnte. Hier war die Rede von Gott, wie er heutzutage durch Menschen handelt, die auf selbstlose Weise bereit sind zu dienen. Er las von Gott, der auf die Gebete vieler Menschen sogar mit Wundern reagiert.
Der Unternehmer entschied kurzentschlossen Curahuasi mit seinem Sohn zu besuchen. Sein einziges Motiv bestand darin, das Spital Diospi Suyana, unsere Schule und das Medienzentrum mit eigenen Augen zu sehen. Vor einigen Tagen trafen wir uns in Lima. Er sagte mir, er habe die Gegenwart Gottes in den Einrichtungen von Diospi Suyana gespürt und diese Begegnung habe sein Leben dramatisch verändert.
Jener Besucher aus Lima verstand klar und deutlich, dass Diospi Suyana keine Gewinnabsichten verfolgt. Vielmehr wollen wir Patienten, Schülern und anderen Menschen in Not beizustehen. In einer egozentrischen und materialistischen Welt zeigt Diospi Suyana in der Tat, dass es einen besseren Weg gibt, nämlich sein ganzes Vertrauen auf den Gott der Bibel zu setzen.
Vor kurzem haben wir neun Jahre des Krankenhausbetriebs erfüllt. In der letzten Juniwoche kam Patientin 200.000 nach Curahuasi. Die Mutter von acht Kindern war aus einem fernen Dorf im Bundesstaat Puno angereist. Unsere Patienten betreten das Spital gemeinsam mit ihren Freunden und Familienangehörigen. Das bedeutet im Klartext, dass schon über 400.000 Peruaner in unserer Krankenhauskirche die gute Nachricht von Jesus Christus gehört haben.
Sie wissen sicherlich, dass wir zur Zeit das Krankenhaus erweitern, um einer größeren Zahl von Patienten helfen zu können. Diospi Suyana besteht aktuell aus 62 Missionaren und rund 170 peruanischen Angestellten. – Die Diospi-Suyana-Schule wächst in ihrer Schülerschaft. Wir verbessern in diesen Wochen die Infrastruktur mit der Innenausstattung der Fachräume Physik und Chemie. Die Eltern schätzen die Qualität der Lehre und natürlich die Hingabe der Lehrer, die von Direktor Christian Bigalke geleitet werden.
Am 31. August eröffneten wir ein neues Kapitel. Jetzt haben wir ein Medienzentrum unter Führung von Doris Manco. Wir wollen über Radio und Fernsehen ein gutes Programm anbieten. Es ist unser Wunsch eines Tages mit der besten Botschaft, die es gibt, bis in den entlegensten Winkel Perus zu dringen: Gott liebt us und er erwartet uns mit offenen Armen, wenn wir ihm vertrauen.
Gestern stiegen Bauingenieur Udo Klemenz und ich auf den Hausberg Curahuasis “Capitan Rumi”. Von dort oben hatten wir einen guten Blick auf das Spital, das Medienzentrum, die Schule und das Haus für die Diospi-Suyana-Kinderclubs. Wir danken Gott für die großartigen Fortschritte. Seit Beginn unseres Wirkens sind schon viele Jahre verstrichen. Trotz vieler Hürden haben wir ein beispielloses Wachstum erlebt. Und stets versuchten wir die Ärmsten der Armen im Namen Christi zu heilen oder sie zumindest zu trösten.
Unser Leben ist flüchtig. Meine Eltern starben in den Jahren 2010 und 2011. Jetzt leidet die Mutter meiner Frau an Lungenkrebs und mein Schwiegervater kämpft mit den Folgen eines Schlaganfalls. Menschliches Leid ist uns nicht fremd. Und genau deshalb klammern wir uns an das Kreuz Jesu Christi. Wir danken Gott für das leere Grab zu Ostern und freuen uns über die Gegenwart des Heiligen Geistes in unserem Leben.
Es ist unser Wunsch, dass unser Handeln Gott gefällt und dass Diospi Suyana auch in kommenden Jahren ein helles Licht in der Dunkelheit sein möge. /KDJ
Amen!
Wow, schon wieder fit nach Flugstrapazen? Aber da Du Dich ja oft angeregt zu unterhalten scheinst, vergeht die Warte- und Flugzeit ja wahrlich wie im Flug, bleibt nur der Jetlag.
Ich finde diese Rede fasst alles so bestechend knapp und einfach zusammen, dass unser Herr da für mich herausleuchtet. Wir lesen ja die Buchstaben, das Schwarze auf der Seite und vertrauen der darin enthaltenen Nachricht. Die Druckerstatistik sagt, dass das Schwarze nur 5% der Fläche bedeckt, dazwischen bleibt genug Platz für das Strahlen des Lichts. So lese ich regelmässig Deine Nachrichten und freue mich über das Leuchten das in der Nachricht selbst und in den vielen Zwischenräumen strahlt.