Ein Rockkonzert auf dem Zebrastreifen

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Mick Jagger mit vollem Einsatz

Als ich über die Straße gehe, ertönt neben mir ein ohrenbetäubender Lärm. Mick Jagger singt wieder einmal den Hit “Satisfaction”. Der britische Musiker ist alt geworden. Im Klartext steht er sogar als Skelett am Mikrophon. Aber er rockt wie in alten Zeiten. Als Ort für seine Darbietung dient ein Zebrastreifen. Das ist schon etwas ungewöhnlich. Und viel Zeit hat er auch nicht. Sobald die Rotphase vorbei ist, werden lange Autokolonnen über die Kreuzung donnern.

Der Kopf der Rolling Stones ist in seinem Aktionsradius etwas eingeschränkt. Während er sonst über die Bühne hechtet, als sei er immer noch 30, hängt er hier an einigen Strippen. Er wird sozusagen ferngesteuert. Für den Peruaner ist die kleine Einlage seine Erwerbsquelle. Bis zum Einbruch der Dunkelheit wird er dieses Konzert wohl 100 Mal zum Besten geben.

Auf den Ausländer wirkt es erst befremdlich, wenn Feuerschlucker, Akrobaten, Clowns und Musiker unterhalb einer roten Ampel eine geniale Show abziehen. Doch in einer Gesellschaft mit begrenztem Job-Angebot und keinem Arbeitslosengeld für die Masse, muss man sich überlegen, wie die eigene Familie im Armenviertel über die Runden kommen soll. Der Verdienst vor einem Publikum ungeduldiger Autofahrer ist zwar mühsam, aber völlig akzeptabel.

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