Alarmbereitschaft auf der Covid-Station

Jede Sekunde zählt

Vier Patienten an den Maschinen. Wenn die Lampen am Monitor blinken, geht es schnell um Leben und Tod. Ärzte und Schwestern sind sofort zur Stelle und kämpfen mit allen Mitteln, die die moderne Medizin ihnen bietet. Egal ob am Tag oder mitten in der Nacht. Das Adrenalin hält das Team hellwach.

Plötzlich setzt ein Beatmungsgerät aus, nun muss der Techniker rennen und den Fehler finden. Das Zauberwort heißt: Sauerstoff. Wenn die Sättigung im Blut abfällt, wird der prozentuale Sauerstoffgehalt in der Atemluft hochgedreht. Bis zu 100 % dann ist Schluss. Haben die Viren das Lungengewebe erst einmal zerstört, ist das Ende der Möglichkeiten erreicht. Der Tod ist dann eine Frage der Zeit.

Die Angehörigen haben oft keine Ahnung, wie sehr die Ärzte und Schwestern mitleiden. Ein Todesfall ist wie eine verlorene Schlacht. Doch es bleibt kaum Zeit um lange mit dem Schicksal zu hadern, der nächste Patient wird bald auf die Intensivstation geschoben und der Kampf beginnt von Neuem.

Ein Tubus in die Luftröhre und eine Messnadel in die Armarterie. Antibiotika und Steroide, blutverdünnende Mittel und Inhalationen. Physiotherapie und Röntgenkontrollen. Komplizierte Lagerungstechniken und Feintuning der Blutparameter. Blutgasmessungen und ständige Informationen an die Angehörigen. “Aber unser Vater war doch vor einer Woche noch kerngesund”, sagen sie entsetzt, “warum ist er jetzt so krank?” Sie wissen einfach nicht, was ein enormes Übergewicht und der jahrelange hohe Blutdruck für einen Covid-Patienten bedeuten. Viel Kritik und wenig Dankbarkeit. Hysterische Angehörige und pausenlose Anrufe von Freunden der Familie, die es gut meinen, aber den Betrieb nur aufhalten.

Diospi Suyana hilft den Covid-Patienten auf der Intensiv- und auf der Isolierstation. Aber darüber hinaus unterstützen wir auch andere Krankenhäuser. 20 Zylinder mit 200 m3 Sauerstoff wurden in den letzten Tagen für das Essaludkrankenhaus in Abancay gefüllt. Bis zum Ende der Pandemie ist es noch ein langer Weg. Bis dahin bleiben wir in Bereitschaft, denn jede Sekunde zählt.

Ein herzlicher Dank an alle Schwestern, Ärzte, Techniker, Physiotherapeutinnen, Röntgen- und Labormitarbeiter, die in diesen Wochen Außerordentliches leisten./KDJ

Alle haben ihre Hände voll zu tun.
Zwei Schwestern kümmern sich um einen Covid-Patienten. Um einen Patienten zu lagern, müssen oft vier Schwestern und Pfleger mithelfen.
Eine Schicht in voller Schutzkleidung sind eine echte Tortour.
Die Techniker – hier Markus Klatt und Cesar Martel – sind meist dort aktiv, wo niemand hinschaut. Hier werden Sauerstoffzylinder für ein Krankenhaus in Abancay gefüllt und unsere eigene Sauerstoff-Anlage überwacht.
Die Sauerstoffanlage wird über vier Quellen gespeist. Ergebnis: 700 Liter Sauerstoff pro Minute.
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