Dios mediante – so Gott will

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Bilder der Woche

In der Nacht vom Sonntag zum Montag. Ich muss um 6 Uhr am Morgen den Flughafen in Cusco erreichen. Das sollte eigentlich kein Problem sein, denn der Taxifahrer ist mit mir und zwei weiteren Fahrgästen schon um 3:30 Uhr in Curahuasi aufgebrochen. Die Hälfte des Weges haben wir geschafft, da stoßen wir unvermittelt auf eine lange Autoschlange. Was ist hier los? Unser Chauffeur und ich steigen sofort aus, um uns einen Überblick zu verschaffen. Wie wir hören, wird seit Mitternacht in der Provinz Anta gestreikt. Mehrere Straßensperren blockieren sehr wirkungsvoll den Verkehr. Schließlich stehen wir vor dem ersten Hindernis. Die Geröllbarriere ist gut 1,80 m hoch. Für Busse und Lastwagen dürfte jetzt Endstation sein.

Ich blicke auf die Uhr. Ich darf hier nicht mehr als 30 Minuten Zeit verlieren. Soll ich besser meine Taschen schnappen und sofort loslaufen? Vielleicht finde ich irgendwo vor mir in den Bergen eine nächste Mitfahrgelegenheit. Unser Fahrer schert nun aus und fährt auf der gegenüberliegenden Spur an allen wartenden Fahrzeugen vorbei. Rechter Hand sehen wir ein Loch in der Sperre. “Aussteigen!”, befiehlt der Mann am Steuer. Zu dritt klettern wir über die Schutthalde. Nach uns quält sich auch unser Taxi über die Steine. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Wir steigen wieder ein. Der Zeitverlust lag nur bei 20 Minuten.

Peru ist ein Land der täglichen Überraschungen. Niemand weiß am Morgen, wie der Tag enden wird. Streiks, Erdrutsche, Unfälle, Reifenpannen, Polizeikontrollen, unverhoffte Staus. Die Aussage: “Wir treffen uns um 14 Uhr!”, steht immer unter einem Vorbehalt. So Gott will und nichts dazwischen kommt. /KDJ

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Was ist hier los?
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1,8 m hohe Straßensperre
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