Eine Tragödie nach der anderen

Doch dann half Dr. Jens Haßfeld

Die 30-jährige Srta. Quispe C. aus Puno wird das Hospital Diospi Suyana nie mehr vergessen. Im Missionsspital endete vor einer Woche eine persönliche Leidensgeschichte.

Schicksalsschlag 1: Im November 2019 machte die Indianerin eine Fehlgeburt durch. Dabei hatte sich die junge Frau so sehr ein Kind gewünscht. Die Ärzte fanden den Grund für den spontanen Abort: Ein großes Myom (gutartiger Tumor) in der Gebärmutter.

Schicksalsschlag 2: Als Finanzangestellte einer Firma war Srta. Quispe bei der staatlichen Agentur ESSALUD versichert. Die notwendige Operation sollte im März 2020 stattfinden. Doch wegen der Corona-Pandemie wurde  der Eingriff abgesagt.

Schicksalsschlag 3: Wie Millionen anderer Peruaner verlor auch unsere Patientin ihren Arbeitsplatz. Dadurch war sie urplötzlich ihr monatliches Gehalt los. Und wegen der Arbeitslosigkeit fiel sie aus dem Versicherungssystem einfach heraus. Das Leben kann hart sein, besonders in Lateinamerika.

Schicksalsschlag 4: Eine private Klinik bot ihr die Operation an. Aber 5.000 Soles sollte sie in bar auf den Tisch legen. Und außerdem sagte man ihr, würde man wohl ihre Gebärmutter entfernen müssen. Auf die einfache Formel gebracht bedeutete das für Srta Quispe: Kein Job, keine Krankenversicherung, kein Geld und kein weiteres Kind.

In ihrer Not reiste sie nach Curahuasi und wurde bei Dr. Haßfeld vorstellig. Eine gute Entscheidung. Der Missionsarzt entfernte einen Tumor von 6,7 Kg. Dabei gelang es ihm die Gebärmutter zu erhalten. Die Rechnung für die Operation samt Blutkonserve lag nur bei rund 30% des in Puno angebotenen Preises.

Falls unsere Patientin zukünftig schwanger wird, würden wir es natürlich verstehen, wenn sie ihren Sohn Jens nennen sollte.

4 Kommentare
  1. Susanne Wunderlich

    Wie macht man eine Fehlgeburt durch? Ist es nicht eher so, dass Frauen diese erleiden?
    Eine Frau, die in Peru geboren und aufgewachsen ist, stammt aus einem indigenen Volk. Deshalb sollte sie nicht als “Indianerin” bezeichnet werden. Ich finde die Wortwahl wirklich unpassend und bitte um Korrektur

    1. Sehr geehrte Frau Wunderlich,

      zuerst einmal ein ganz herzliches Dankeschön, dass Sie unsere Webseite besucht haben. Sie haben völlig recht, in Zeiten von “Political correctness” muss man vorsichtig bei seiner Wortwahl sein. Das Wort “Indio” wird in Europa wertneutral verwendet, aber es hat in Südamerika keinen herablassenden Ton. Bei dem Ausruck “Indianer” sehe ich das aber nicht.
      Die Bevölkerung Perus ist heterogen. Ein großer Teil – vielleicht die Hälfte – dürfte indianische Wurzeln haben (indigen). Die Mischlinge (Mestizos) bilden ebenfalls eine große Gruppe. Dann gibt es noch Weiße, Asiaten und Schwarze.

      Unser Spital möchten allen Menschen in Not beistehen, aber in erster Linie den Quechuas der Anden. Ich glaube nicht, dass das Wort “indigen” oder “indianisch” einen Unterschied macht. Herzliche Grüße aus Peru.

  2. Tews

    Liebe Frau Wunderlich,
    Ich kann mich wirklich nur wundern dass solche Kleinigkeiten in der Wortwahl für Sie ein Problem darstellen. Wir sollten Gott dankbar sein dass es Menschen gibt, die diesen Dienst tun! Wir sollten für Sie beten und wir sollten in Dankbarkeit bei Ihnen sein.
    Klar sollte die Wortwahl eindeutig sein. Ich vermisse aber bei ihrem Kommentar jegliche Dankbarkeit und Demut.

  3. Susanne Wunderlich

    Lieber Tews, eine korrekte Anrede ist mir leider nicht möglich, da Sie sich nicht vorgestellt haben. Mein kurzer Hinweis auf die korrekte Bezeichnung der Ureinwohner Perus lässt keinerlei Schlüsse auf mein Leben und meinen praktischen Umgang mit Dankbarkeit und Gebet zu. Ein Problem habe ich daraus nicht gemacht. Herr John hat ihn aufgegriffen, danke dafür.
    Wie gut, dass Gott das Herz ansieht!
    Schönen Sonntag noch

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