Bauingenieur Bahr schwächelt

Das Bett ist gerade noch groß genug

Aber Unkraut vergeht nicht

Liebe Diospi-Suyana-Freunde und Leser des Bauberichts, in den letzten zwei Wochen waren alle Arbeiter – bis auf einen – am Krankenhaus tätig. Die Fliesenleger haben mit dem Lager und dem Büroraum im 2. OG begonnen, der Rest ist mit den Fundamentarbeiten am Medienzentrum beschäftigt. Hier wurde – wie beim Krankenhaus – eine Flachgründung gewählt auf Grund der guten Qualität des Untergrundes. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, sind schon fast alle Fundamentbalken ausgegraben und die Hälfte bereits bewährt. Bevor diese betoniert werden, muss aber erst noch die Bodenplatte bewährt werden. Das dauert hier – wie vieles – länger als in Deutschland, weil wir leider keine Stahlmatten haben und so die einzelnen Eisen mühselig per Hand verknotet werden müssen.

Am Freitag, den 1. Mai hatte ich eine Erfahrung, die mir eine andere Perspektive für meine Arbeit hier aufzeigte. Auch hier wird der Tag der Arbeit gefeiert und wir als Bauteam machten ein kleines Fußballturnier und danach wurde gemeinsam gegessen. Mein Team gewann das erste Spiel, worauf wir gleich nochmal auf den Platz mussten, um das Finale zu spielen. Eigentlich war ich schon k.o., was auch daran lag, dass ich lange nicht mehr gespielt habe. Durst hatte ich auch, aber kein Trinkwasser. Also lief ich wieder auf, trotz der Hitze um 12 Uhr mittags – Ehrensache.

Nach dem Spiel wollte ich dann Getränke austeilen, doch fühlte ich mich irgendwie schwach und schummrig. Also setzte ich mich hin, atmete schnell und tief, um Luft zu bekommen, weil ich Angst hatte bewusstlos zu werden. Nach und nach verlor ich aber das Gefühl in meinen Beinen, Armen und meiner Zunge, so dass mich die Arbeiter in die Notaufnahme brachten, die Gott sei Dank nur 100 Meter entfernt war. Dr. Will Caire war auch schnell zur Stelle und ich bekam eine Sauerstoffmaske und eine Hydrationsflüssigkeit injiziert. Auch wurde ein Test gemacht, ob ich nicht evtl. einen Herzfehler hätte, was nicht der Fall ist. Nach etwa zwei Stunden ging es mir dann wieder so gut, dass ich das Krankenhaus verlassen konnte. Gott sei Dank habe ich weder Asthma oder eine sonstige Krankheit, mit der ich vielleicht nicht nur mit dem Schrecken davongekommen wäre. Aber was wäre wenn?

Vor allem was wäre, wenn es etwas Schlimmeres gewesen wäre, aber kein topmodernes Krankenhaus in der Nähe gäbe? Was wäre mit den Leuten passiert, die hier nach einem Unfall gerettet werden konnten, hätte es dieses Krankenhaus nicht gegeben? Und was passiert mit den unzähligen Menschen, die im Notfall kein gutes Krankenhaus in erreichbarer Nähe haben?

Daher empfinde ich es als Privileg mit meiner Arbeit dazu beitragen zu dürfen, dass dieses Krankenhaus funktioniert. Und hoffe und bete, dass sich noch viel mehr Menschen im Vertrauen auf Gott aufmachen und mit der Unterstützung Vieler, weitere „Diospi Suyanas“ dort gründen, wo es am nötigsten ist.

Eine gesegnete Woche, Johannes

Der Baufortschritt Ende April
Der Baufortschritt am Medienzentrum Ende April
Der Baufortschritt am siebten Mai
Der Baufortschritt am 7. Mai
Der letzte Arbeiter in der Schule
Der letzte Arbeiter in der Schule
Endlich gibt es wieder etwas zu Fliesen!
Endlich gibt es wieder etwas zu Fliesen!
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