Eine folgenschwere Sitzung vor neun Jahren

Der Diospi-Suyana-Film wird zum Zünglein an der Waage

Im Christlichen Familienzentrum zu Fulda. Am Samstagnachmittag erzählte ich an dieser Stelle vor interessierten Zuhörern die Geschichte von Diospi Suyana. Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, dass bei der Gründung dieser Einrichtung das Missionsspital in Peru eine nicht unerhebliche Rolle spielte. Doch zwei Tage später befinde ich mich im Besitz eines persönlichen Erlebnisberichts und einiger Zeitungsartikel. Das ist die Story.

2004: Eine Gruppe junger Christen will in Fulda etwas bewegen. Sie mieten eigene Räumlichkeiten mit einem Vertrag über fünf Jahre. Volles Risiko voraus, denn die paar Hanseln stehen plötzlich in der Pflicht Monat für Monat den Mietpreis zu überweisen.

2008: Die Bundesregierung bietet einen kräftigen Zuschuss für Projekte an, die Kinderbetreuung anbieten wollen. Das wäre doch für die „Freie Evangelische Gemeinde“, die mittlerweile auf 33 Mitglieder angewachsen ist, eine lohnenswerte Aufgabe. Man steigt in die Planung ein. Das Finanzvolumen wird mit 1,2 Millionen Euro beziffert. Jetzt wird so Manchem doch mulmig zu Mute. Die Stimmung im Team verschlechtert sich weiter, als durchsickert, dass sich die Auszahlung der staatlichen Fördermittel deutlich verzögern wird. Viele Bedenken werden geäußert. Es fehlt an Geld, den richtigen Mitarbeitern, einer GmbH und einer Geschäftsführung. Das Vorhaben ist menschlich gesehen nicht finanzierbar und folgerichtig nicht durchführbar.

Im Frühjahr 2008 findet eine Mitgliederversammlung statt. Es geht um alles oder nichts. Pastor Gerhard Senninger und seine Frau Daniela glauben an die unbegrenzten Möglichkeiten Gottes. Sie haben kurz zuvor eine DVD über die Gründung des Missionsspitals in Peru gesehen. Kurzerhand zeigen die beiden in der Sitzung die Dokumentation über das „Krankenhaus des Glaubens“. Der Film verfehlt nicht seine Wirkung. „Eine richtige Bewegung geht durch die Gemeinde…. einige der schärfsten Kritiker stimmen daraufhin mit „Ja“.

Die folgenden Monate werden für alle Beteiligten ein mühsamer Kampf. Am Ende aller Rechnungen und Zahlenspiele bleibt eine Finanzierungslücke von 300.000 Euro. Das Projekt scheint endgültig gescheitert zu sein. War alle Mühe umsonst? Müssen jetzt die eingegangenen Spenden zurück überwiesen werden?

Da meldet sich unerwartet ein privater Sponsor und springt mit 260.000 Euro in die Bresche. Drei Tage später wird der Notarvertrag unterschrieben.

Frühjahr 2009: Auf Einladung besucht Bauingenieur Udo Klemenz die kleine evangelische Freikirche und berichtet brandaktuell von den Glaubenserfahrungen bei Diospi Suyana. Am Ende des Gottesdienstes besichtigt er das Fundament auf freiem Feld. Frau Senninger schreibt: „Das war eine Riesensache für uns!“

Seit acht Jahren betreibt das christliche Familienzentrum eine segensreiche Arbeit in der Stadt. Nur die Eingeweihten können sich an die vielen bangen Tage damals erinnern. Zweifel und Selbstzweifel hatten fast schon gewonnen. Doch heute steht der Mehrzweckbau als ein Monument des Glaubens im Viertel Fulda-Galerie.

Spatenstich im Schnee. Aus einem lokalen Mitteilungsblatt.
Am Tag der Einweihung
1 Antwort
  1. Rüdiger Rössl

    Gott ist erlebbar. Glücklich wer das selbst in seinem Leben erleben darf / dürfte.

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