Das brandaktuelle Lied zum Besuch des peruanischen Staatspräsidenten

 Wer nur den lieben Gott lässt walten slider

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Es stammt aus dem Jahr 1641

In diesem Bericht können Sie davon lesen, was sich am Donnerstag und Freitag hinter den Kulissen in Curahuasi abgespielt hat. Man gewinnt fast den Eindruck, dass Georg Neumark Diospi Suyana schon im Blick hatte, als er vor 373 Jahren sein Lied komponierte und texte. Die deutsche Sprache hat sich seit dem etwas verändert, die Aussage hat ihre Gültigkeit aber behalten.

1. Wer nur den lieben Gott läst walten
Und hoffet auf Ihn allezeit
Der wird Ihn wunderlich erhalten
In aller Noht und Traurigkeit.
Wer Gott dem Allerhöchsten traut
Der hat auf keinen Sand gebaut.

7. Sing / bet / und geh auf Gottes Wegen
Verricht das Deine nur getreu
Und trau des Himmels reichem Segen
So wird Er bey dir werden neu.
Denn Welcher seine Zuversicht
Auf Gott setzt / den verläst Er nicht.

Es waren zwei bange Tage. Als Dr. Martina John am Mittwochabend ihren Mann am Flughafen in Cusco abholte, wusste noch niemand, dass der Staatspräsident Ollanta Humala und die Gesundheitsministerin Sra. Midori de Habich das Hospital Diospi Suyana zwei Tage später besuchen würden. Auf der Fahrt durch die Berge klingelte das Handy. Stefan Seiler unterrichtete die Missionsärzte über die mögliche Landung des Staatschefs auf dem Hubschrauberlandeplatz des Missionsspitals.

Am Donnerstag versicherte allerdings der Bürgermeister, dass die Landung des Präsidenten im Stadion des Ortes erfolgen werde. Ein anderer Hubschrauber würde stattdessen einige Minister am Krankenhaus absetzen.

Am Freitagmorgen kam erneut Hoffnung auf: Wie es hieß, werde der Hubschrauber von Ollanta Humala doch unser Krankenhausgelände ansteuern. Gegen 8 Uhr besprachen Dr. John und der Chef der Logistik-Abteilung des Spitals Agustin Landeras die näheren Einzelheiten mit den Beratern des Staatschefs. Eine Führung durch das Spital wurde in den engen Zeitplan aufgenommen.

Als allerdings der Präsident mit 90 Minuten Verspätung Curahuasi erreichte, warteten die Minister seines Kabinetts und Tausende von Bürgern schon auf dem zentralen Platz des Ortes. Ein Rundgang durch das Krankenhaus fiel dem Protokoll zum Opfer. Allerdings stellte der Staatschef eine Visite kurz vor Abflug in Aussicht.

Bis zur allerletzten Minute blieb der mögliche Besuch eine Zitterpartie. Der Hubschrauber des Staatschefs müsste spätestens um 17 Uhr vom Landeplatz abheben, um Cusco gut zu erreichen. Von dort würde ein Flugzeug den Präsidenten um 18 Uhr nach Lima fliegen. Ein anderer wesentlicher Gesichtspunkt war die einbrechende Dunkelheit gegen 17 Uhr 30. Zu einem späteren Zeitpunkt als 17 Uhr wäre ein sicherer Abflug des Hubschraubers aus Curahuasi und eine sichere Ankunft in Cusco nicht möglich.

Doch der Staatschef und die Ministerin kamen doch noch rechtzeitig. Jetzt verfügt Diospi Suyana wieder über einen sehr guten Draht zum Präsidentenpalast und zum Gesundheitsminsterium. Die Ministerin versprach, sie werde Dr. John innerhalb der nächsten drei Wochen in ihrem Büro in Lima empfangen.

Seit einem Monat befindet sich der neue Computertomograph für das Missionsspital im Zoll von Lima/Callao. Wir bemühen uns außerdem um Lizenzen für unsere Ärzte. In den überraschenden Ereignissen vom Freitag können wir nur ein Geschenk des Himmels sehen. Dabei ist keineswegs unerheblich, dass die Atmosphäre beim Besuch des Staatschefs freundlich, locker und sogar phasenweise lustig war.

So geht der Krimi von Diospi Suyana weiter. Manchmal setzen dabei einige Herzschläge aus. Hemden und Blusen werden durchgeschwitzt. Und eigentlich wissen wir nie genau, was uns in zehn Minuten, geschweige denn in zwei Tagen, passieren wird. Aber wenn Gott es will, kommt vom Himmel hoch der Staatschef im Hubschrauber direkt vor die Tür eines Missionskrankenhauses.

Sllider Ollanta und Tina

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