Wie mache ich aus einem Geschäftspartner einen Freund?

Abel Bedoya zu Besuch Plan Radio

Ein gemeinsamer Tag bei Diospi Suyana

Wenn es ums Geschäft geht, dann hört die Freundschaft auf. Preise werden verglichen und hartnäckig heruntergehandelt. Bei der Firma “I..” haben wir eine Menge eingekauft: Antennen, Transmitter, Up- und Downlinks nebs Zubehör jeder Art. Die Rechnung ging in Ordnung, hatten wir doch über mehrere Wochen mit drei Firmen zäh gefeilscht.

“Sie müssen uns unbedingt in Curahuasi besuchen”, riet ich dem Chef des Unternehmens vor vier Wochen, “damit sie einmal sehen, was es mit Diospi Suyana wirklich auf sich hat!” Am Sonntagabend reiste Sr. A.B. an und hatte gestern den ganzen Tag Zeit das Krankenhaus, die Schule und unser Medienzentrum kennenzulernen.

Er saß auf der Empore, als die Krankenhauskirche überquoll und gleichzeitig der Wartesaal aus seinen Nähten platzte. Während unserer Route durch das Spital interviewten wir einige Patienten. In einem Krankenzimmer kamen alle Frauen aus dem Bundesstaat Puno und hatten somit eine Anfahrt zwischen 12 und 20 Stunden hinter sich. Unser Gast sah mit eigenen Augen interessante Gegensätze. Moderne Technologie für ganz arme Patienten, die niemals den wahren Wert ihrer Behandlung bezahlen könnten. Herzlichkeit und Professionalität. Echte Anteilnahme ohne heimliche Gewinnabsichten.

Gemeinsam zogen wir mit Schuldirektor Christian Bigalke durch das Colegio. Die Infrastruktur wird von Jahr zu Jahr besser. Ab März können Kinder sogar eine warme Mahlzeit zu Mittag bekommen. Und der Chemieraum bietet den Schülern bald Gelegenheit über Experimente nicht nur zu reden, sondern sie auszuprobieren. Eine Schule wie für die Oberschicht Limas – in Curahuasi.

Am Nachmittag erklärte Jesus Hurtado dem Besucher unser wöchentliches Radioprogramm. Von den 24 Stunden Sendezeit strahlen wir sieben Stunden auf Quechua aus. Schließlich tranken wir in der Küche des Medienzentrums einen Kaffee und kamen ins Gespräch. Es ging um die Frage, wie in Curahuasi alles entstanden ist. Und dann redeten wir über die Macht des Glaubens, weil der an den wir glauben, mächtig ist.

“Kommen Sie gut in die Hauptstadt zurück”, wünschte ich ihm zum Abschied. “Wir sehen uns wieder in Lima!” Ob wir aus einem Geschäftspartner einen Freund gemacht haben? Wir hoffen und beten, dass dem so ist. /KDJ

Schulkueche fertig Oebele
Oebele de Haan schließt die Geräte in der Schulküche an. Bald kann hier gekocht werden.
Abel Bedoya bei mir im Buero
Unser Gast A.B. aus Lima (zweiter von rechts)
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