Wenn Zeit nicht Geld ist …

Die Rhön-Klinikum AG ist eine von mehreren privaten Krankenhausketten, die ein klares Ziel vor Augen hat: Gewinnmaximierung. Zeit ist Geld. Der Krankenhausbetrieb wird zu einer Mühle. Der Patient wird zum Fall degradiert. Die Gehälter durch Entlassungen reduziert und der Werbe-Etat aufgestockt. Ärzte, die an so einem Spital arbeiten, wissen ihr Lied vom schlechten Arbeitsklima zu singen. Manche steigen sogar aus und reichen ihre Kündigungen ein. 

Als ich die drei Ärztinnen an der Krankenschwesterstation stehen sehen, zücke ich sofort meine Kamera. Ich blicke in drei strahlende Gesichter. Die US-Amerikanerin Dr. Kirsten Morigeau, die Deutsch-Peruanerin Dr. Martina John und die Peruanerin Dr. Luz Peña arbeiten hart und genießen gleichzeitig das, was sie tun.

An was liegt es wohl, dass die Atmosphäre im Missionsspital Außenstehende eher an ein Familienleben erinnert, als an ein Unternehmen mit Schichten, Arbeitsplänen und Patientenschlangen?

Die Antwort finden wir im Neuen Testament. Jesus sagte, wir könnten entweder Gott dienen oder dem Geld, aber nicht sowohl als auch. Die drei Arztinnen im Bild verlieren mit jedem Tag ihrer Tätigkeit bei Diospi Suyana eine Menge Geld im Vergleich zu einer Beschäftigung an einem Krankenhaus in Deutschland oder den USA. Das scheint ihnen aber nichts auszumachen. Sie dienen Gott und den Menschen. Geld als Lebensziel lehnen sie ab und sie lassen sich auch nicht durch einen materialistischen Lebensansatz versklaven. Sie werden nie eine private Jacht im Hafen von Marseille besitzen und auch kein Penthouse in Monaco. Aber ich werde den Verdacht nicht los, dass diese Drei ziemlich glücklich sind. 

Vielleicht sollte man die Damen und Herren von der Röhn-Klinikum-AG mal für einige Tage nach Curahuasi einladen. /KDJ

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