Aber für drei Stunden der beste Ort in Curahuasi
Man könnte sagen, absolute Routine. Jedes Jahr feiert die gesamte Belegschaft des Hospitals Diospi Suyana eine Weihnachtsfeier. Es ist schon Tradition, dass der Direktor einen Jahresrückblick hält und allen Mitarbeitern dankt. Es folgen Musikbeiträge, ein leckeres Essen und eine Geschenktasche für jeden Angestellten. Von Jahr zu Jahr wird das Auditorium immer voller. Diesmal wurden für 224 Personen die Tische gedeckt und bei dieser Anzahl dürfte die Kapazität des Raumes auch erschöpft sein. Die Mitarbeiter der Schule feierten parallel.
Und doch wird das diesjährige Fest bei vielen in der Erinnerung haften bleiben. Der Grund: Chefkoch Michael.
Der beliebte Koch hat mehrere Jahre die Krankenhausküche geleitet. Jeder kennt ihn und freut sich über den umgänglichen Kollegen. Als Michael auf eigenen Wunsch am Mikrophon steht, wird es seltsam ruhig im Saal. Niemand möchte sich auch nur ein Wort entgehen lassen. Michael spricht von zwei Leben. Sein erstes ohne Gott und sein zweites mit Gott.
“Ich hatte mein Leben ziemlich verpfuscht”, kommt es recht trocken über seine Lippen. “Ich habe ordentlich getrunken und mich ziemlich amüsiert. Aber für meine Frau und Kinder war ich nicht da!” Michael beschreibt ein Leben wie es hunderttausendfach in Südamerika gelebt wird. “Aber dann wurde ich Christ und alles änderte sich bei mir radikal!”
Was Michael zum Besten gibt, ist eine angewandte Weihnachtsbotschaft. Gott wird Mensch, weil er uns liebt. Veränderung ist möglich. Wir müssen nicht so bleiben wie wir sind. Weihnachten hatte eine viel tiefere Dimension als Kerzen, Stollen und Geschenke. Die Kraft des Kindes in der Krippe, des Gekreuzigten und Auferstandenen ist echt.
In Kürze wird der Küchenchef eine theologische Ausbildung beginnen. In ihm brennt das Feuer der Dankbarkeit Gott gegenüber. Wir alle wünschen ihm dabei auf seinem Weg Gottes reichen Segen. /KDJ
