Von der Unterklasse zur Oberklasse

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Der Event am Samstagabend in Lima

Um 18 Uhr treffen meine Frau und ich am Veranstaltungsort ein. Der Verwaltungsdirektor der politischen Zeitschrift Caretas hat eingeladen und über 30 Interessierte sind gekommen. Die Gäste entstammen der Oberschicht des Landes, sie haben eine gute Schulbildung genossen, sie besitzen ein oder mehrere Autos und machen, wenn sie Lust haben, im Ausland Urlaub. Ein Berater des Wirtschaftsministers ist dabei, der Inhaber eines ärztlichen Instituts, Unternehmer und Künstler, Motivierte und Ambitionierte, reich gewordene und reich geerbte.

Für eine Stunde nehme ich das erlauchte Publikum mit auf eine Reise in die Berge Perus. Dorthin, wo Millionen von Quechua-Indianern ein ganz anderes Leben führen. Oft gibt es für diese „Bürger zweiter Klasse“ keinen Strom und kein Wasser. Ihre Schulen und Gesundheitseinrichtungen weisen eine lange Mängelliste auf. Ihre Gegenwart ist schwer zu ertragen und ihre Zukunft bleibt unsicher.

Die Leute im übervollen Wohnzimmer heften ihre Augen auf die Leinwand und saugen jeden Satz des Vortrags in sich auf. Das Elend der Quechuas kennen sie aus der Zeitung, doch das, was im Vertrauen auf Gott in Curahuasi entstanden ist, sprengt die Grenzen ihrer Fantasie.

Am Ende ergreife ich ein letztes Mal das Wort und komme auf den eigentlich Kern der Präsentation zu sprechen: „Liebe Freunde, ich habe eine geschlagene Stunde von einem Krankenhaus, einer Schule und einem Medienzentrum gesprochen. Aber sie haben sicherlich gemerkt, dass es um viel mehr ging als um erfolgreiche humanitäre Projekte. Es ging mir um Gott und ob es für sie und für mich eine Hoffnung gibt. Wenn Richard Dawkins Rechts hat, dann ist das Universum riesengroß, dunkel, eiskalt und völlig sinnlos. Wenn Jesus Christus am Kreuz Recht hatte, dann ist seine Liebe für mich real und mein Leben mit Sinn gefüllt. Wir alle müssen uns zwischen diesen beiden Konzepten entscheiden!“

Die Zuhörer nicken. Sie haben mich verstanden. An der Frage nach Gott kommen wir nicht vorbei. /KDJ

1 Antwort
  1. Frank Schönbach

    Wow! Was für eine gut genutzte Gelegenheit, in das Leben und die Herzen von Intellektuellen hinein zu sprechen.

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