Über religiöse Zwänge, den Tod und den Egoismus

Die Hochzeitspredigt: Was wir von den Klemenz lernen können

Liebe Barbara, lieber Udo, sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Hochzeitsgesellschaft, für Diospi Suyana ist die heutige Goldene Hochzeit ein besonderer Glanzpunkt. 50 Jahre Ehe sind ein seltenes Ereignis. Der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder kann auf 46 Ehejahre zurückblicken, allerdings mit fünf Ehefrauen. Im Mai wagte er seinen fünften und bisher letzten Versuch.

Viele Menschen fragen sich, wie es möglich ist, so lange mit ein und derselben Person zusammenzuleben. Das Gefühl der Verliebtheit kommt und geht. Das wissen wir alle. Es gibt kaum ein Projekt wie die Ehe, das mit so hohen Erwartungen begonnen und mit so tiefen Verletzungen beendet wird.

Offensichtlich haben Udo und Barbara ein Erfolgsrezept gefunden, das ihnen in Krisenzeiten geholfen hat, die Flinte nicht ins Korn zu werfen.

Ich möchte die Biographien von Udo und Barbara kurz streifen.

Udo kam am 18. Oktober 1942 in Breslau, Schlesien zur Welt. Barbara wurde am 14. Oktober 1944 in Zerbst, Sachsen-Anhalt geboren. In jenen Jahren tobte in Europa der zweite Weltkrieg. Angst und Schrecken, Bombennächte und Hiobsnachrichten. Trauer und Verzweiflung bestimmten das tägliche Leben. Nach Ende des Krieges machte Udos Familie die Vertreibung mit. Zehn Millionen Deutsche verloren ihre angestammte Heimat und mussten in den Westen umsiedeln.

Barbara verlor schon als Kind ihre Mutter. Es waren harte Jahre und schwere Zeiten. Doch dann ging es stetig bergauf. Die beiden lernten sich in Bensberg bei Köln kennen. Den ersten Kuss gaben sie sich auf einer kirchlichen Veranstaltung 1964. Die Verlobung folgte drei Jahre später.

Am 13. September 1968 gaben sie sich im Dom zu Wetzlar das Ja-Wort. Die beiden hätten sich kaum ein aufregenderes Datum als das Jahr 1968 aussuchen können. 1968 wurde zum Synonym einer ganzen Bewegung.

Teenager und Studenten begehrten gegen die bestehende Ordnung auf. Sie galt als verstaubt, voller Heuchelei und Doppelmoral. „Wir wollen frei sein!“, riefen die Demonstranten in Berlin, London und New York. Frei von kulturellen, geschichtlichen und sexuellen Zwängen. „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment!“ So lautete einer der vielen Slogans dieser Protestbewegung.

Und mitten in diesem gesellschaftlichen Umbruch schritten Barbara und Udo vor den Altar und schworen sich die Treue bis der Tod sie scheide. Als Trautext hatte Pfarrer Ulrich Galater 5, 1 ausgewählt: „Zur Freiheit hat Christus uns berufen. So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“

In dem heutigen Predigttext geht es um unseren Lebensentwurf. Wir alle wollen korrekt leben. Jeder bildet im Laufe seines Lebens einen ganz persönlichen moralischen Ehrenkodex.

Wir haben eine Vorstellung davon, was richtig und falsch ist. Wer möchte schon morgens in den Spiegel schauen und sagen: „Ich bin ein moralisches Schwein!“ Niemand möchte das. Egal, ob er Christ, Muslim, Hindu oder Agnostiker ist.

Und da wird es schwierig. Denn wir Menschen stellen fest, dass wir den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden. Wir versuchen es und scheitern. Und dieses Spiel wiederholt sich immer und immer wieder. Mark Twain sagte einmal: „Nichts ist leichter, als mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe es schon 1000 Mal gemacht!“ Das klingt lustig. Aber in Wahrheit lässt es tief blicken. Wir wollen das richtige tun, aber wir schaffen es einfach nicht. Und dieser innere Gegensatz zwischen Anspruch und Wirklichkeit macht uns fertig. Zieht uns runter. Lässt und verzweifeln.

Im Februar 2018 besuchten meine Frau und ich den Wallfahrtsort Santiago de Compostela im Norden Spaniens. Es gibt viele dieser Wallfahrtsstätten zu denen Jahr für Jahr unzählige Menschen pilgern. Es gibt Fotos, die zeigen, wie Menschen oft die letzten Kilometer auf den Knien rutschen. Warum tun sie das? Nun einige haben den tiefen Wunsch sich zu läutern. Andere haben das Gefühl für ihre Sünden bezahlen zu müssen. Es ist eine Form von Wiedergutmachung, denn wir alle übertreten so viele moralischen und religiösen Regeln. Diese Neigung für eigenes Fehlverhalten bezahlen zu wollen, scheint ein allgegenwärtiges Phänomen zu sein. Die Hindus waschen sich in den Fluten des Ganges. Sie wollen ihre Sünden loswerden. Und da sie immer wieder sündigen, kommen sie bald zurück zum Ufer des Flusses und waschen sich erneut.

Der Mafiaboss in Mexiko und der Drogenbaron aus Cali tätigen große Spenden an die Kirche. Sie bauen Kinderheime und unterstützen wohltätige Zwecke. Denn tief drinnen wissen sie, dass sie ihr Vermögen mit dem Elend tausender Prostituierter und Drogenabhängiger erworben haben Sie möchten etwas Gutes tun. Denn vielleicht müssen sie eines Tages wirklich vor Gott Rechenschaft ablegen.

Der Apostel Paulus kannte diesen Sachverhalt besser als die meisten anderer seiner Zeit. Aufgewachsen als streng-religiöser Jude und Mitglied der ultraorthodoxen Gruppierung der Pharisäer, war genau dieses Thema sein Lebensschicksal. Er wollte alle Gebote einhalten, jede noch so kleine Regel erfüllen. Das Gute tun, das Böse lassen. In einem Versuch einen gnädigen Gott zu finden. Er wurde dadurch zu einem religiösen Fanatiker. Aber Glück, Frieden und Freiheit fand er nicht.

Bis er eines Tages vor den Toren der Stadt Damaskus dem auferstandenen Christus begegnete. Dieses Treffen mit dem Sohn Gottes sollte seine Denkweise ein für alle Mal völlig verändern.

Er wusste plötzlich, dass wer Jesus Christus vertraut, ein Leben nach dem Tod und ein befreites Leben vor dem Tod haben kann. Und er erlebte an sich selbst, dass der Geist Gottes in der Lage ist uns Schritt für Schritt zu verändern. Natürlich müssen wir Gott die Tür unseres Lebens öffnen und ihm die Zeit geben, an uns zu arbeiten. Und das geschieht durch das Gebet, Bibellesen und die Gemeinschaft mit anderen Christen.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde uns Christen immer wieder vorgeworfen, wir führten ein miserables Leben. Ständig hätten wir ein schlechtes Gewissen. Immer geplagt vom Gefühl, uns versündigt zu haben.

Paulus sagt im Text: Dieser Vorwurf ist falsch. Wir sind als Christen freie Menschen. Als Kronzeugen möchte ich Matthew Parris zitieren.

Er ist einer der bekanntesten Journalisten Englands. Er war viele Jahre im Britischen Unterhaus als Parlamentarier tätig. Er ist überzeugter Atheist und schwul übrigens auch. In Afrika stand seine Wiege. In einem Artikel der Times Online vom 27. Dezember 2008 schrieb er einen Bericht über seine langjährigen Erfahrungen in Afrika. Die Überschrift lautete: Als Atheist bin ich überzeugt, dass Afrika Gott braucht.

„Als ich 24 Jahre alt war, reiste ich durch den Kontinent und dieser Eindruck verstärkte sich. Vier Freunde und ich fuhren in einem alten Landrover von Algerien nach Niger, Nigeria, Kamerun und die Zentralafrikanische Republik. Danach durch den Kongo nach Ruanda, Tansania und schließlich nach Nairobi in Kenia.

Wir schliefen unter dem Sternenhimmel. Oft fanden wir eine Bleibe in der Nähe von Missionsstationen. Wenn wir eine Gegend betraten, wo Missionare arbeiteten, bemerkten wir einen veränderten Ausdruck in den Gesichtern der Menschen. Wir kamen nicht umhin, das zuzugeben. Da gab es etwas in ihren Augen, wie sie auf uns zugingen und ansprachen ohne nach unten zu blicken oder wegzuschauen. Sie waren in keiner Weise unterwürfig, sondern offenherziger!“

Was Matthew Parris beobachtete, trifft den Kern. „Menschen, die wissen: Gott hat mir vergeben, werden frei. Sie wissen, mein Leben ist wertvoll, weil Gott mich liebt. Unsere Gemeinschaft mit Gott basiert auf dieser Erkenntnis und hat herzlich wenig mit der Befolgung von religiösen Gesetzen zu tun.

In den 11 Kinderclubs von Diospi Suyana versuchen wir diese Wahrheit zu verkündigen. „Wenn dein Vater dich schlägt und dich einen Taugenichts schimpft, verliere nicht den Mut. Gott hat dich lieb. Egal, ob du in der Schule eine schlechte Schülerin bist. Dein Onkel dich womöglich missbraucht hat. Du bist wertvoll. Du bist ein Kind des Königs!“

Barbara verlor als Baby ihre Mutter. Und viel Lob hat sie in ihrer Kindheit nicht erhalten. Aber das, was Gott aus ihr gemacht hat, ist geradezu fantastisch. 1987 in einer persönlichen Umbruchphase fragte sie sich: Was ist mein Leben wert? Und es war die Aussage des deutschen Schauspielers Heinz Rühmann aus dem Film, der Hauptmann von Köpenik, die sie ins Grübeln brachte. „Was sagst du einmal deinem Gott!“

Und an dem Tag, als sie verstand, Gott liebt mich, so wie ich bin, wurde ihr Leben hell und hoffnungsvoll.

Unser Leben ist endlich. Wir alle gehen auf den Tod zu. Und selbst ein Atheist kann sich nicht absolut sicher sein, was passiert, wenn er die Augen zum letzten Mal schließt. Wie ist das mit dem Ewigen Leben, mit Himmel und Hölle? 

Der Tod ist das Grundproblem des Menschen. Wir haben den unbändigen Wunsch zu leben. Wir wollen nicht Abschied nehmen von unseren Lieben. Niemand möchte in einem dunklen Erdloch vergraben werden oder wie in Südamerika hinter einer Betonplatte verschwinden. Kann Paulus überhaupt von echter Freiheit reden, wenn am Ende unserer Tage der unerbittliche Tod auf uns lauert? Ist nicht alles sinnlos, wenn der Tod auf uns wartet und wir zu Sklaven der Angst werden?

Ende Oktober 2013 besuchte ich Nicole Otto in ihrem Haus in Regensburg. Eine erfolgreiche und hübsche Frau. Anwältin mit bester Ausbildung. Ich war zwei Stunden zwischen meinen Vorträgen über die Autobahn geheizt, um eine halbe Stunde mit ihr zu verbringen.

Nicole lag im Bett vor mir. Ihr Bauch und ihre Beine waren aufgequollen. Ich sah sofort, dass der Tumor in ihrer Bauchspeicheldrüse und die vielen Metastasen diese junge Frau in wenigen Wochen hinwegraffen würden. Als Arzt hatte ich schon viele Menschen sterben sehen und das Gefühl der Unentrinnbarkeit schmeckt jedes Mal erneut so bitter. “Wie kann es einen Gott geben, der junge Frauen so leiden lässt?” Das waren die Worte ihres Onkologen gewesen.

Aber das, was sich vor meinen Augen in Regensburg abspielte, war alles andere als hoffnungslos. Die hübsche Frau strahlte mich an. “Du hast doch sicher Deine Ups und Downs”, fragte ich sie. Ihre Erwiderung sollte mich verblüffen. “Nein, ich fühle mich in jedem Augenblick von Gott getragen!”

Die Frau machte gerade das durch, was ich selbst meinem ärgsten Feind nicht wünsche. Und doch strömte von ihr ein tiefer Frieden aus. Am 3. Januar 2014 wurde sie beerdigt. Auf der Traueranzeige stand ein Wort aus Psalm 139. „Von allen Seiten umgibst Du mich und hältst Deine schützende Hand über mir!“ (Psalm 139,5)

Das ist die große Freiheit der Christen. Gott schenkt uns das Ewige Leben und eine Hoffnung, die auch auf dem Totenbett Bestand hat.

Das Krankenhaus Diospi Suyana hat bisher über 300.000 Menschen behandelt, getröstet und ermutigt. In den Gottesdiensten am Morgen predigen wir, dass wir letztendlich immer den Kampf gegen den Tod verlieren. Aber die gute Nachricht ist: Der Mann am Kreuz, der Auferstandene schenkt uns das ewige Leben. Wir können dieses Geschenk annehmen wie wir sind. Es gibt nur eine einzige Bedingung: Wir müssen Jesus Christus vertrauen.

Freiheit von religiösen Zwängen. Freiheit vor der Tyrannei des Todes. Aber wie steht es mit dem Problem, dass zu allen Zeiten und auf allen Kontinenten das Leben der Menschen vergiftet – dem Egoismus?

Wenn ein Richter eines Gerichtshofes in Lima einen Vergewaltiger laufen lässt, weil Bestechungsgelder geflossen sind, ist das ein Ausdruck des Egoismus. Wenn Pharmazeuten Geld – viel Geld – an illegalen Abtreibungen verdienen – wie in Curahuasi – und die Not der schwangeren Frauen ausnutzen, ist das ein trauriges Ergebnis von Egoismus.

Wenn mein Geld mir alles ist und mich die Not meiner Nachbarn null interessiert, ist das eine logische Konsequenz meiner Selbstliebe.

Der Egoismus ist die Wurzel, warum eine Gesellschaft nicht funktioniert. Appelle und politische Programme können das nicht ändern. Schöne Reden im Fernsehen versuchen nur die wahren Abgründe eines bösen Herzens zu übertünchen. Jede Übertretung der zehn Gebote Gottes, jede Auflehnung gegen den Plan Gottes, ist letztendlich gegründet in meiner Überzeugung. Dass nur ich wichtig bin. In Deutschland gab es vor Jahren sogar einen Werbespruch einer Bank, der lautete: Unterm Strich, zähl nur ich!!

Und nun behauptet Paulus, dass die Freiheit, die Jesus Christus schenkt, sogar diese tiefste Gesinnung des Menschen überwinden kann. In den Versen 22 – 24 des fünften Kapitels schreibt er:

„Der Geist Gottes bringt in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, Nachsicht und Selbstbeherrschung. Und Paulus ruft aus: „Es ist wahr: Wer zu Jesus Christus gehört, der hat sein selbstsüchtiges Wesen mit allen Leidenschaften und Begierden ans Kreuz geschlagen!“

Aber liebe Freunde und Kollegen. Ist das wirklich wahr? Gibt es Beispiele dafür, dass wir Menschen die Selbstliebe überwinden können, durch die Kraft Gottes?

Es war der 14. Februar 2005. Wie jede Woche hatten Barbara und Udo Klemenz ihren christlichen Gesprächskreis besucht. Es ging um die Aussendung der 72 Jünger im Neuen Testament. Als sich alle an der Tür verabschiedeten, sagte eine Freundin: „In der kommenden Woche sollte sich jeder überlegen, zu welcher Aufgabe Gott ihn aussenden möchte!“

Es ist Dienstag, der 15. Februar 2005. Barbara und Udo sitzen am Frühstückstisch. Barbara bringt das Gespräch auf den Willen Gottes. „Udo, wir müssen jetzt darüber nachdenken und beten!“ Und das tun sie.

Es ist Mittwoch, der 16 Februar 2005. Barbara und Udo greifen das Thema erneut auf. Plötzlich wird ihnen der Wille Gottes unglaublich wichtig. „Gott zeige uns den Weg“, beten sie, „wir sind bereit ihn zu gehen. Koste es, was es wolle!“

Ich selbst kannte die beiden nicht. Ich war gerade in einer anderen deutschen Stadt mit einem Anwalt zusammen. Im Gespräch sagte er: „Ich kenne einen Baufachmann mit großer internationaler Erfahrung!“

Bei diesem Hinweis wurde ich sofort hellwach. Hatten meine Frau und ich doch die Absicht in Peru ein Krankenhaus für die arme Landbevölkerung zu errichten. Aber wir suchten noch einen Bauingenieur als Consulting Partner. Einen Mann mit viel Know-How und bereit, kostenlos mit uns zu arbeiten. Zwei Minuten später griff ich zum Telefonhörer und wählte die Nummer der Klemenz.

Udo und Barbara saßen in ihrer Küche. Sie hatten gerade „Amen“ gesagt, als plötzlich das Telefon klingelte.

Die Geschichte, die folgte, habe ich 2500 Mal auf meinen Vortragsreisen durch 23 Länder erzählt. Hunderttausende haben sie aus meinem Mund gehört und Millionen haben sie in den Massenmedien gelesen. Udo und Barbara Klemenz reisten am 3. August 2005 nach Peru, um den Bau des Spitals zu leiten. Aber das ist die Untertreibung des Jahres.

Udo hat nämlich nicht nur das Hospital Diospi Suyana gebaut, sondern auch die Augen- und Zahnklinik. Er hat das Kinderhaus errichtet und die Schule auf 8500 m2 gezaubert. Schließlich hat er das Krankenhaus in vielen Schritten erweitert und die Bettenkapazität verdoppelt.  Alles, was hier steht, trägt seine Handschrift.

Da unten sehe Johannes Bahr. Er weiß, dass das so nicht ganz stimmt, denn das Medienzentrum geht auf sein Konto. Aber Udo ist schlau, er hat einfach eine Etage auf das Medienzentrum draufgesetzt. Wenn jetzt ein Flugzeug in zehn Kilometern Höhe über Curahuasi fliegt, passiert das folgende Szenario. Der Pilot sagt zum Copilot: „Alles, was wir da unten sehen, hat ein gewisser Udo Klemenz gebaut!“ Und das stimmt. Denn natürlich sieht er nur die oberste Etage des Medienzentrums. Das hat sich der Udo wirklich fein ausgedacht.

In seinem Brief an eine Gruppe von Christen in Rom schreibt Paulus: „Gebt euren Leib hin, als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist!“ Genau das haben Barbara und Udo Klemenz getan. Sie beteten: „Gott, unser Geld, unsere Zeit, unsere Ambitionen gehören Dir. Tu mit uns, was du willst!“ Um die neun Jahre haben die beiden als Ergebnis dieses Gebets für die Menschen Perus investiert. Ohne jegliche Bezahlung.

Ich frage jeden einzelnen hier in der Festversammlung: Hast Du schon einmal so ein Gebet gesprochen?

Neulich habe ich mit Barbara und Udo ein langes Gespräch geführt: „Wenn Gott gesagt hätte, geht für zehn Jahre an den Nordpol und helft den Eskimos. Wärt ihr gegangen?“ – Udo räusperte sich und antwortete langsam: „Ja, dann wären wir wohl für zehn Jahre an den Nordpol gegangen!“

Der große Evangelist des 19. Jahrhunderts Dwight Moody rief einmal aus: Die Welt wartet darauf zu sehen, was Gott tun kann mit einem Menschen, der sich ganz ihm überlässt.

Barbara und Udo Klemenz sind diese Menschen. Sie haben es der Welt gezeigt, dass Gott stark genug ist, den Egoismus zu überwinden. Denn Gott hat sie zur Freiheit berufen.

Das war die Kraft, die es ihnen ermöglichte eine Ehe über 50 Jahre zu führen und fast ein Jahrzehnt davon für Menschen in Not hier in Peru zu investieren. Sie haben ihr Leben gewissermaßen auf den Altar Gottes gelegt und diese Welt verändert.

Ihr Leben wurde zu einer Botschaft, die uns alle brennend interessiert. Sie sind der lebendige Beweis, dass Gott Menschen und Gesellschaften verändern kann, durch seinen Geist, der heilig ist, der frei macht.

Ich erwähnte eingangs die unruhigen Zeiten der 60iger Jahre. Die jungen Studenten wollten sich damals aller Fesseln einer archaischen Gesellschaft entledigen. Sie kämpften gegen die Kriegstreiber, korrupte Politiker, Bigotterie und Scheinheiligkeit. Aber drei Dinge schafften sie nicht: Sie entwarfen kein Lebenskonzept, dass Gott ehrt und den Menschen dient. Und sie sprengten weder die Fesseln der Todesangst, noch überwandten sie den Egoismus des Menschen.

Ich habe Udo und Barbara gefragt: „Was war für eure Ehe das Geheimrezept?“ Udo antwortete: „Jesus ist die Mitte unserer Ehe!“ Und Barbara ergänzte: „Das schönste in unserem Leben ist bis heute, dass wir uns Jesus Christus anvertraut haben!“

Keine dummen Sprüche. Keine hochtrabenden Programme. Keine ach so schlauen Lebensweisheiten. Barbara und Udo Klemenz leben die Wahrheit der Bibel: Dass Gott uns frei macht. Sie haben es erfahren, durchgeschwitzt und aller Welt bewiesen. Amen

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