Ist es möglich in Südamerika ein Licht zu sein in einem korrupten Umfeld?

Das leuchtende Beispiel von Ernst Bergen aus Paraguay

So jetzt ist es raus. Die Oberstaatsanwaltschaft der Nation ermittelt gegen den peruanischen Präsidenten Pedro Castillo wegen Führung einer kriminellen Vereinigung. Noch nicht ein Jahr im Amt ist sein politisches Sündenregister so lang, dass auf ihn früher oder später eine Gefängnisstrafe warten dürfte. In diesem besonderen Fall schickte Castillo mehrere Generäle in den Vorruhestand und beförderte eigene Leute in einflussreiche Positionen der Armee. Natürlich ließ er sich diesen Service bezahlen. Erstaunlich viele Beweise überführen ihn und enge Familienmitglieder korrupter Machenschaften.

In Peru sagt das Volk mittlerweile: “Castillo weiß nicht wie man regiert und er weiß nicht wie man richtig klaut!” (Castillo no sabe gobernar, ni sabe robar)

Der Volksschullehrer aus Nordperu trat als Kandidat der kommunistischen Partei an, um die Korruption mit Stumpf und Stiel auszurotten. Doch in kürzester Zeit füllte seine Familie sich die Taschen. Videos und Telefonmitschnitte liegen zu Hauf auf dem Tisch. Der Grund warum zwei Amtsenthebungsverfahren gegen ihn bisher gescheitert sind liegt am Kongress. Die 130 Abgeordneten würden auch ihre Posten verlieren, wenn Neuwahlen anberaumt werden müssten. Das Hemd ihrer eigenen lukrativen Stellung sitzt ihnen näher als der Rock einer gewissenhaften Staatsführung. Traurig aber wahr.

Das Cover des Buchs “Entwicklung, Macht und Korruption” aus dem Neufeld Verlag Schwarzenfeld

Geht es in Lateinamerika überhaupt anders als mit dunklen Intrigen und Vetternwirtschaft?

Das Leben des damaligen Handels- und Finanzministers Ernst Bergen macht Mut. Der überzeugte Christ diente seinem Land Paraguay unter dem Präsidenten Nicanor Duarte Frutos von 2003 bis 2007. Unter größten persönlichen Opfern schaffte Bergen geradezu Unglaubliches.

In seiner Zeit wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 21 Prozent. Die Exporte Paraguays konnten fast verdreifacht werden. Die Auslandsschulden wurden um die Hälfte reduziert. Dabei stiegen die Sozialausgaben von 36% auf 48 %.

Aufgewachsen in einer mennonitischen Kolonie im paraguayischen Chaco war sein Amt in der Regierung für Bergen ein Ausdruck seines Glaubens. Er diente Gott und seinem Volk mit Ergebnissen, die an ein Märchen aus 1001 Nacht erinnern. /KDJ

1 Antwort
  1. Hermann Achterberg

    Danke für die Buchempfehlung 🙂
    Hab´s direkt bestellt (leider nur noch gebraucht)

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