Christen sollten nicht untertauchen
Der Vortrag in der Frauenkirche zu Dresden war sicherlich ein besonderes Bonbon. Am letzten Donnerstag saßen gut 130 Zuhörer in den drei bestuhlten Flügeln der Krypta. Der perfekte Ort für eine Präsentation über Diospi Suyana. Auch der Wiederaufbau der Frauenkirche hat in den letzten beiden Jahrzehnten für Aufsehen gesorgt. Es flossen weltweit Ströme von Herzblut und Ströme von Geld. Am Ende freuten sich alle über das schöne Ergebnis.
Eine Krypta als Treffpunkt erinnert an die ersten Christen in Rom. Weil sie oberhalb der Erdoberfläche ihres Lebens nicht sicher waren, versammelten sich die Nachfolger des Nazareners im Schutz unterirdischer Grabanlagen. Auch im Mai 2016 müssen unzählige Christen in Afrika und Asien heimlich ihre Gottesdienste feiern.
Wenn unser Leben in Gefahr ist, kann man diese Heimlichkeit gut verstehen. Leider tauchen viele Christen auch in der westlichen Gesellschaft in die Anonymität ab. Weil die Masse nicht klatscht, bleiben sie lieber still. Weil sie vor der öffentlichen Zensur Angst haben, üben sie Selbstzensur. Das ist der völlig falsche Ansatz. Jesus wollte, dass wir in der Gesellschaft sichtbar werden und handeln. Denn unsere Botschaft ist wesentlich, alternativlos und hoffnungsvoll. Sie lautet: “Gott ist real. Er hat uns sogar gesehen, er kennt uns, er liebt uns – in diesem Leben und im kommenden!” /KDJ