Ein persönlicher Kontakt und schon möchte man helfen

Estelita Cruz und ihre Tochter in der Warteschleife

Tag für Tag stehen sie in einer langen Schlange vor dem Eingang des Spitals. Am Ende entscheidet ein Losverfahren, wer als Patient das Krankenhaus betreten darf. Das System ist tatsächlich besser als man vermutet. Würde man die Wartenden in einer Liste erfassen, entstünde ganz schnell ein Stau über Monate im Voraus. Im Laufe der Jahre haben wir am Hospital Diospi Suyana schon die unterschiedlichsten Systeme ausprobiert. Grundsätzlich reisen immer mehr Patienten an, als von unseren Ärzten und Schwestern behandelt werden können.

Gegen 17 Uhr werde ich von zwei Frauen angesprochen. Sie kommen aus der Stadt Arequipa. Die Busreise von dort nach Curahuasi dauert gut 16 Stunden. Schon zweimal haben sie am Morgen ausgeharrt – leider ohne Erfolg. Kaum entwickelt sich ein persönliches Gespräch und Namen werden ausgetauscht, empfindet man den intensiven Wunsch irgendwie ein Ticket zu organisieren. Das wäre allerdings den vielen anderen Hilfesuchenden gegenüber ungerecht.

Ich wünsche den beiden für Mittwochmorgen von Herzen ein Glückslos. Hätten wir mehr Ärzte, dann könnten wir….

Missionskrankenhäuser erfreuen sich weltweit in der Bevölkerung großer Beliebtheit und fast immer fehlt eine ausreichende Zahl von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Da die Patienten nur einen Bruchteil der wahren Ausgaben begleichen, ist das Engagement von Freiwilligen aus dem Ausland (Missionare) von entscheidender Bedeutung. Ohne sie würde das Hospital Diospi Suyana gar nicht funktionieren.

Die gute Nachricht lautet: 2019 haben wir zehntausend Patienten mehr behandelt als im Jahr 2018. In absoluten Zahlen ausgedrückt waren es 58.000 statt 48.000 im Vorjahr./KDJ

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