Die Wahrheit setzt sich durch

Wir schreiben das Jahr 30 unserer Zeitrechnung. Ein Mann läuft zu Fuß durch die Ortschaften eines kleinen Mittelmeer-Anrainerstaates. Er verkündigt am Ufer eines Sees und auf diversen Marktplätzen seine revolutionäre Botschaft: „Liebe deine Feinde, segne die Dir fluchen und tue wohl denen, die Dich hassen!“  Er behauptet, Gott sei wie ein liebender Vater, der das verlorene Schaf sucht um es zu retten.

Solche Worte hat zuvor noch keiner gesprochen. Was ist das nur für ein Mann?

Doch dieser Unbekannte behauptet noch viel mehr: Er sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ – „Wer mich sieht, der sieht Gott!“

Seine „Anmaßungen“ sind für die frommen Leute schier unerträglich. Eine große Mehrheit im Establishment entscheidet, diesen jungen Mann aus dem öffentlichen Leben zu entfernen. Nur drei Jahre nach Beginn seiner Wanderschaft wird er Opfer eines Schauprozesses.

Was sind 36 Monate in der Weltgeschichte? Nur eine kleine Fußnote in der Chronologie der Historie. Schon 10 Jahre später kräht kein Hahn mehr nach dem selbst ernannten Retter der Menschheit. Jeder Größenwahn findet früher oder später sein Ende.

Doch es kommt ganz anders. Die 12 Jahreszeiten seines Wirkens ziehen ihre Kreise. Völlig unverständlich, aber Tatsache. Durch zwei Jahrtausende hindurch sind Millionen von Frauen und Männern überzeugt, dass der gewaltsame Tod dieses Vagabunden sogar den Wendepunkt aller menschlichen Schicksale darstellt. Sie glauben, jener Mann sei kein Hochstapler gewesen, sondern der Retter der Welt. Er habe ihre Sünden vergeben und Ihnen eine Hoffnung auf ein ewiges Leben geschenkt.

Die Verfechter dieser Idee werden verfolgt, gesteinigt und ermordet. Aber ihr „absurder“ Glaube ist einfach nicht tot zu kriegen. Warum nicht? Hat der Unschuldige am Kreuz vielleicht Recht gehabt mit seinen gewagten Thesen?

Am 24. Mai 2005 vollziehen in Peru einige „Verrückte“ den ersten Spatenstich für ein Krankenhaus des Glaubens. Es fehlt zwar an Geld, Kontakten und Mitarbeitern, aber das sei nicht entscheidend, sagen die Verantwortlichen. Denn der Wanderprediger von damals sei nicht am Kreuz geblieben, er habe einige Tage später real das Grab verlassen und seine Kraft könne Berge versetzten. Ein modernes Krankenhaus zu bauen, sei für diesen Unsichtbaren kein Problem.

Was für eine naive Dummheit. Welcher Trottel kann so einen Quatsch für bare Münze nehmen?

31. August 2007 – 4500 Gäste versammeln sich in einem großen Amphitheater um ein „Krankenhaus des Glaubens“ einzuweihen. „Christus hat es durch seine Wunder gebaut!“, behaupten die Initiatoren. „Wir können seine Entstehung zwar nicht erklären, aber zugegebenermaßen, es steht da und sieht gut aus!“ So lautet die Meinung der Skeptiker.

Ob es uns passt oder nicht, wir müssen den Karfreitag ernst nehmen. Er führte zur Umdatierung der Zeitrechnung. 2000 Jahre verleihen ihm sogar einen Echtheitssiegel. Denn wie hätte die an Größenwahnsinn grenzende Aussage jenes Mannes auch nur fünf Jahre überdauern können, wenn sie nicht wahr wäre.

Deshalb knien die Mitarbeiter von Diospi Suyana am Kreuz nieder ohne sich zu schämen. Der junge Mann am Holz hat uns überzeugt und unser Leben gehört ihm. /KDJ

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