„…als am Morgen das Krankenhaus betreten haben?“
Es war für mich ein wichtiger Besuch im deutschen Entwicklungshilfeministerium. Auf mich wartete im Sitzungssaal eine Kommission. Die hohen Beamten wollten die Möglichkeiten einer Unterstützung für Diospi Suyana ausloten.
Als ich gerade durch die Tür ging, fragte mich der Vorsitzende: „Dr. John, können Sie uns garantieren, dass abends nicht mehr Christen das Spital verlassen, als morgen das Krankenhaus betreten haben?“
Ich fühlte mich wie auf dem falschen Fuß erwischt. Ich nahm am Tisch Platz und überlegte mir meine Antwort. „Nein, dass kann ich Ihnen nicht versprechen. Der Glaube ist in der Tat die Grundlage unserer Arbeit!“ Der allerwichtigste Unterstützer unserer Arbeit ist Gott selbst, also möchte ich ihn nie verleugnen. Ich sehe ohnehin keine Alternative zur Freundschaft Gottes und zu seiner Gegenwart in unserem Leben.
Im Laufe der Jahre haben Abertausende unserer Patienten in der Seelsorge Frieden mit Gott gefunden. Nach groben Schätzungen waren das bisher zwischen 30.000 und 50.000 Menschen. Einige Kirchengemeinden im Ort verdanken ihre Existenz dem Einfluss von Diospi Suyana im Distrikt. In Schule, Radio und Kinderclubs hat der Glaube an Jesus Christus die absolute Priorität.
Beim Jugendfestival im April diesen Jahren suchten 1.000 Jugendliche das Gespräch mit Pastoren und Missionaren. Wir wollen die beste Medizin für die Ärmsten anbieten und gleichzeitig die größte Hoffnung, die es gibt, verbreiten: Ewiges Leben im Vertrauen auf den Mann am Kreuz, der drei Tage später sein Grab verließ.
Szenenwechsel: Vor drei Stunden ging in der Kirchengemeinde CBS der Gottesdienst zu Ende. Sechs Frauen und Männer im Alter von 15 bis 84 Jahren erzählten, warum sie zukünftig ihr Leben auf Jesus Christus gründen wollen. Es waren herzzerreißende Lebensgeschichten. Es flossen viele Tränen. Ein junger Mann erzählte wie seine Mutter mit dem Krankenhauspastor ein entscheidendes Gespräch geführt hatte. Ihre Hinwendung zum Glauben hatte danach die ganze Familie verändert – zum Positiven. Ein anderer erfuhr als Schüler der Diospi-Suyana-Schule von der veränderten Kraft der Liebe Gottes.
Als die sechs anschließend in das Taufbecken stiegen, sang die Gemeinde ein Lied, das Millionen von Christen auf allen Kontinenten in so einem Augenblick anstimmen: „Ich bin entschieden zu folgen Jesus, niemals zurück, niemals zurück!“
Text und Melodie stammen von dem indischen Christen Sadhu Sundar Singh. Als Jugendlicher hatte er vor den Augen seiner Mitschüler eine Bibel auf dem Schulhof verbrannt. Sein Vater war Sikh und seine Mutter Hindu. Aber die Suche nach der letzten Wahrheit ließ ihn nicht los. Eines Nachts fasste er einen radikalen Entschluss: „Wenn ich bis zum Morgengrauen keine Klarheit über Sinn und Wahrheit des Lebens finde, werde ich mich bei Sonnenaufgang vor den nächsten Zug werfen. Die Zeit war fast um, da begegnete ihm Jesus Christus. Sadhu wurde ein christlicher Wanderprediger, der in seinem kurzen Leben einen großen Einfluss auf das Denken der Christenheit ausübte. Sein Bild hing in unzähligen Häusern weltweit und zwar über alle Konfessionsgrenzen hinweg.
1929 verschwand der Wanderprediger auf einer Reise durch den Himalaya. Niemand kennt sein Grab. Aber sein Lied hat über 100 Jahre überdauert: „Ich bin entschieden zu folgen Jesus!“ /KDJ
