Eine neue Webseite für Diospi Suyana

Im Gespräch mit dem Web-Designer Bernd Schermuly

Seit Mittwoch, den 18. März präsentiert sich Diospi Suyana mit einem neuen Webautritt. Die Seite ist das Ergebnis wochenlanger Arbeit. Im folgenden Interview befragt Klaus John den Architekten unserer Corporate Identity.

KJ: Lieber Bernd, wie bist Du eigentlich auf Diospi Suyana gestoßen?

BS: Im Frühjahr 2004 rief mich der Geschäftsführer der Druckerei Dinges & Frick an und sagte mir, dass eine besondere Broschüre benötigt würde. Ein Ärzteehepaar mit einer Gruppe von Freunden wolle in Peru ein Missionskrankenhaus gründen. Und sie würden Hilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit benötigen. Ich denke, Herr Dinges hat sich an mich erinnert, weil ich in der Tat viel für die katholische und evangelische Kirche arbeite. Im Telefongespräch hat er also Deinen Besuch bei mir angekündigt.

KJ: Du verdienst Dein Geld als Graphik-Designer. Wieso unterstützt Du Diospi Suyana mit Deinem Know-how?

BS: Also als Du mir im Büro damals das Projekt vorstelltest, fand ich die Idee beeindruckend. Aber um ehrlich zu sein, ich war mir nicht sicher, dass dieser Traum wirklich realisiert werden könnte. Dennoch willigte ich ein, allerdings noch nicht ganz ehrenamtlich. Ich habe damals Folgendes gesagt: “Ich mache das gerne. Leider kann ich aber nicht verschenken, wovon ich lebe!” Wir vereinbarten einen sehr günstigen Preis. Und es machte mir Freude, die Broschüre zu gestalten. Wie die weitere Entwicklung später zeigte, hat das Produkt sehr geholfen Diospi Suyana bekannt zu machen.

KJ: Du hast 2004 plötzlich so richtig Feuer gefangen und Diospi Suyana ist Dir schnell zum Herzensanliegen geworden. Nicht wahr?

BS: Das stimmt. Nach der ersten Broschüre war ich bei Diospi Suyana an Bord. Ehrenamtlich, jetzt schon seit fast 15 Jahren. Es hat auch mit Deinem Enthusiasmus zu tun. Du hast mich angesteckt. Einmal saßen wir im Büro zusammen und Udo Klemenz rief an. Aus dem Gespräch hörte ich so viel an Begeisterung. Er sollte später zehn Jahre seines Lebens in Curahuasi investieren. Ich spürte, bei Diospi Suyana geschieht etwas ganz Besonderes.

KJ: Du hast die Corporate Identity von Diospi Suyana kreiert. Das Ergebnis ist Dir voll gelungen. Wie siehst Du das?

BS: Unter Designern gilt die Maßgabe, dass Corporate Design, Corporate Identity erzeugt. Das ist eine Wunschvorstellung im Marketing und letztlich unerfüllbar, wenn nicht eine wesentliche Komponente hinzukommt: Wahrhaftigkeit. Und an diesem Punkt unterscheidet sich unser und mein Tun von Propaganda. Hier ist ein Inhalt, der nach Wahrhaftigkeit strebt. Diospi Suyana ist nichts für den Egotrip. Es geht einfach darum, Gottes Wirken in der Welt sichtbar zu machen. Und das macht Ihr alle, die Ihr auf irgendeine Weise mit Diospi Suyana verbunden seid. Ich fühle mich mit Euch verbunden und freue mich für jeden Einzelnen, dem die Hilfe von Diospi Suyana zuteil wird.

KJ: Wahrhaftigkeit. Du siehst bei Diospi Suyana Integrität und Echtheit?

BS: Ja in der Tat. Ich habe 1999 von Bazon Brock, einem Ästhetik-Professor aus Wuppertal, den Satz gehört, das Internet sei vergleichbar mit Museen und Archiven, den Kathedralen des Mülls und die Designer würden den Müll zur Verehrung aufbereiten. Wenn ich heute manche Inhalte im Web betrachte, muss ich ihm Recht geben. Form schlägt Inhalt 5 zu 3.

Das soll nicht heißen, dass ich mich von der guten Form abwende. Ich mag es zu gestalten, und die Dinge schön zu machen. Aber eben bevorzugt die, die einen guten Inhalt transportieren. Und das macht Diospi Suyana über all die Jahre hin.

KJ: Auf unsere Freunde ähnelt die neue Webseite der alten. Was hast Du genau verändert?

BS: Der neuen Website habe ich ein nur leicht verändertes Redesign gegeben. Die Nutzer sollen sich sofort darauf zuhause fühlen. Die Bedienung ist – wie auf allen großen Websites – intuitiv. Unter der Oberfläche ist eine ganz neue moderne Technik verborgen, die für die nächsten 5 Jahre keine Wünsche offen lassen sollte.

Die Seiten sind optimiert für die Nutzung auf Smartphones und Tablets. Es werden in Zukunft sehr viel mehr Menschen über Smartphone und Tablets die Webseiten besuchen. Dafür sind wir jetzt gerüstet. Die Startseite enthält dynamische Boxen für alle wichtigen Inhalte. Zum Beispiel kann man „Aktuelle News“, „Presseartikel“, „Medien,“ also Film und Audio auf einen Klick weiter laden lassen. YouTube Videos und selbst gespeicherte Videos und Audio Beiträge werden jetzt direkt im Beitrag angezeigt und sind von dort abspielbar. Wir haben verschiedene Sicherheitsmaßnahmen eingebaut, dass sie nicht von YouTube, also Google getrackt werden, wenn sie nur die Seite besuchen. Erst wenn Sie ein zweites Mal auf das YouTube Video klicken, werden Sie mit YouTube verbunden und können das Video abspielen. Auch dort haben wir dafür gesorgt, dass so wenig wie möglich Daten an YouTube übermittelt werden. Laut YouTube verhalten sich diese Einbettungen DSGVO-konform.

KJ: Hand aufs Herz. Wie viele Stunden hast Du für uns am Schreibtisch gesessen?

BS: Ich muss ehrlich sagen, irgendwann habe ich aufgehört zu zählen. Ich mache diese Arbeit gerne ehrenamtlich und will mein Tun nicht 1 zu 1 in Geld umrechnen.  Aber Du willst ja immer alles genau wissen. Also vermutlich liegt der Geldwert zwischen 15 und 20.000 €. Sympathischer aber ist mir noch der Gedanke, dass ich einfach dahinter stehe und meine Freude daran habe wie Diospi Suyana wächst und gedeiht.

KJ: Du bist katholischer Christ. Inwiefern ist Dir Dein Glaube wichtig?

BS: Ja, ich bin katholischer Christ, aber auch ein bisschen evangelisch. Meine Urgroßmutter war Protestantin. Mein Urgroßvater hat dafür Sorge getragen, dass Sie das in einem katholischen Dorf auch bleiben konnte. Ich habe gelernt, wir sind mit Gott und den Menschen verbunden, auch wenn unser konfessioneller Hintergrund unterschiedlich ist.  Dieses Wissen trägt uns durch die Zeit und hilft uns Gutes zu tun. Außerdem verleiht es mir viel Freude.

KJ. Das hast Du schön formuliert. Noch eine letzte Stellungsnahme?

BS: Ich bin dankbar, bei Diospi Suyana dabei zu sein. Alle Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger, Lehrerinnen und Lehrer, alle die in Curahuasi ihren Dienst tun, tun es für die Menschen vor Ort, aber auch für mich. Wir arbeiten gemeinsam. Sie in Peru und ich in Wiesbaden. Und wir bleiben miteinander verbunden.

KJ: Als Peruaner kann ich da nur sagen: Mil gracias!

6 Kommentare
  1. Karin Busch

    Ich drucke die Berichte immer aus und verteile sie an Freunde. Das geht mit der neuen Webseite nicht mehr. Es erscheint nur die erste Seite.

    1. Bernd Schermuly

      Danke für Ihr Feedback!
      Das hatten wir in der Tat vergessen. Ich habe jetzt ein PDF Plugin eingebaut. Unter jedem Beitrag findet man jetzt rechts den PDF Button und kann die Seite so als PDF ansehen und ausdrucken.
      Herzlich, Bernd Schermuly

  2. Beate

    Das Design ist schön, aber seit diw Seite neu gestaltet wurde leider sehr langsam (wir haben schnelles Internet)- das ist schade!

    1. Bernd Schermuly

      Danke für Ihr Feedback!
      Im Moment gibt es immer wieder Zeiten, wo das Netz überlastet ist und enorm langsam wird, weil sehr viele Menschen zur Zeit im Homeoffice digital unterwegs sind. Andere streamen Filme und fast jegliche Kommunikation läuft digital über Facetime, Skype & Co.
      Bei mir läuft die Seite schnell, auf keinen Fall langsamer als die alte Website. Aber sicher werden wir auch das im Laufe der Zeit noch optimieren.
      Herzlich, Bernd Schermuly

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