Ein Mann, der viel bewegt hat, ist tot

Billy Graham 1918 – 2018

“Du kannst kommen, so wie Du bist”, sagte der Pastor am Podium, und ich kam. Langsam ging ich an den vielen Stuhlreihen vorbei nach vorne und entschied mich bewusst für ein Leben unter der Führung Gottes. Das war 1970 bei einer Evangelisation mit Billy Graham, die damals in über 30 europäische Länder ausgestrahlt wurde. Meine Entscheidung von damals sollte bis heute Bestand haben.

Im Laufe der Jahre habe ich den energiegeladenen Amerikaner live in Brüssel und New York erlebt. Der Sohn eines Milchfarmers trat stets bescheiden und freundlich auf. Seine Botschaft unmissverständlich und klar. Gott existiert. Er liebt uns und interessiert sich für das Schicksal eines jeden Menschen. In der Person Jesu Christi starb er am Kreuz für die Sünden der Menschheit. Wir können dieses Angebot annehmen und ein erfülltes Leben führen. Aber wir haben auch die Freiheit, es abzulehnen und eigene Wege zu gehen.

Während seines aktiven Dienstes hat er zu 210 Millionen Zuhörern in vollen Stadien gesprochen. Christen und Nichtchristen, Katholiken und Protestanten versammelten sich, um ihn zu hören. Zu seinem Markenzeichen gehörten absolute Integrität im Umgang mit “Money, Sex und Power”. Der beispiellose Erfolg stieg ihm nie zu Kopf. Er sah sich als ein Werkzeug in Gottes Hand und wollte Gott mit seinen öffentlichen Auftritten ehren. Seine fast 64-jährige Ehe mit seiner Frau Ruth hatte für Generationen Vorbildcharakter.

Die Überwindung der Rassentrennung in den USA ist auch sein Verdienst. Er sprach nur in Kirchen, wenn die Veranstalter ein multi-ethnisches Publikum zuließen. Er hatte mit seinen Predigten eine globale Breitenwirkung, die selbst seine Kritiker anerkennen mussten. Winston Churchill lud ihn zum Tee in die Downing Street 10 ein und Konrad Adenauer bat ihn in sein Büro. Päpste, Präsidenten und Stars aus allen Sphären der Gesellschaft freuten sich über ein Treffen mit dem Mann, der sein religiöses Fähnchen nie nach dem Wind hängte.

Gestern starb er. Ich freue mich darauf, ihn eines Tages im Himmel wiederzusehen. Dann werde ich ihm die Hand drücken und ein Wort sagen: “Danke!” /KDJ

2 Kommentare
  1. Christian Bigalke

    Ich habe auch auf seine Einladung hin mein Leben mit Jesus fest gemacht. 17.03.1993, 20 Uhr, Messhalle Essen

  2. Christian Bigalke

    Ich durfte auch auf seine Einladung hin mein Leben mit Jesus fest machen. 17.03.1993, 20 Uhr, Pro Christ in Essen.

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