Ein kollektives Opfer der Mitarbeiter

Dreimal pro Jahr müssen alle gesellschaftlichen Gruppen auf der Plaza von Curahuasi marschieren. Am Nationalfeiertag, der am 28. Juli im ganzen Land gefeiert wird, ist es eine patriotische Bürgerpflicht an den Umzügen teilzunehmen. Die Präsenz am Stadtfest Ende November ist ebenfalls ein Muss. Zusätzlich ist Diospi Suyana einmal jährlich an einem Sonntagmorgen für die Fahnenhissung verantwortlich. Und natürlich wird dieser Akt mit einer Parade begangen.

Gestern warteten die Mitarbeiter von Diospi Suyana geschlagene drei Stunden auf ihr Startsignal. Die Sonne brannte heiß vom Himmel und die Zunge klebte so manchem am Gaumen. Es gibt sicherlich schönere Tätigkeiten an einem Samstagmorgen als auf einem überfüllten Platz auf seinen Einsatz zu warten. Und trotzdem ist Diospi Suyana immer dabei. Warum?

Diospi Suyana gehört einfach dazu. Das Spital steht mitten in der Gesellschaft und ist schon längst in das Stadtleben integriert. Jeder Marsch an der Ehrentribüne vorbei, reißt eine weitere Mauer nieder, die zwischen den Curahuasinos und den ausländischen Mitarbeitern des Krankenhauses noch  bestehen könnte. Der alte Apostel Paulus sagte: Ich werde den Griechen ein Grieche und den Juden ein Jude. Hätte er 2012 gelebt, hätte er sicherlich ergänzt: "Ich werde den Curahuasinos ein Curahuasino!"

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