Was ist ein Mathebüro?

Von den Herausforderungen eines interkulturellen Teams

Das Colegio Diospi Suyana ist eine Missionsschule an der die Vermittlung von christlichen Werten wichtig ist. Aber das Lehrpersonal möchte natürlich den Kindern im Kindergarten sowie allen Schülern auch eine hervorragende Bildung ermöglichen. Und was das genau bedeutet, muss immer wieder ausgehandelt werden. In einem multikulturellen Team wird regelmäßig an einem großen Tisch um den Konsens gerungen.

So geschah es auch im Fachbereich Mathematik. Matthias Rehder, Hamburger Mathe- und Chemielehrer, wird ab dem 2. März 2020 erstmalig eigenverantwortlich unterrichten. Heute morgen stellte er die Idee eines “Mathelernbüros” vor. Bei diesem Konzept erläutert der Lehrer die zu lernenden Inhalte und die verschiedenen Lernwege. Der Schüler kann dann nach eigenem Tempo den Lernprozess autonom gestalten.

Den meisten peruanischen Lehrer gefiel die Idee ziemlich gut. Dennoch sehen sie bei unseren Schülern noch nicht das erforderliche Maß an Eigeninitiative. Also wurde vereinbart, dass Matthias Rehder zunächst eine Pilotklasse leitet, in der seine  Kollegen hospitieren können.

Die Lehrer der Sekundarstufe waren sich nicht sicher, ob mit dieser Methode eine gute Vorbereitung der Schüler auf die Aufnahmeprüfungen der Universitäten möglich wäre. Also lautet die Frage: Handelt es sich hier um den didaktischen Quantensprung nach vorne oder eher um pädagogischen Schnickschnack?

Wir wünschen unseren Mathelehrern auf diesem neuen Weg viel Verständnis und Kompromissbereitschaft.  Und schließen sie durchaus das Thema “Mathematik” in ihre Gebete mit ein. /CB

Der Schüler evaluiert seine Teilerfolge selbst (grüne Punkte), der Lehrer prüft in größeren Lernabschnitten (rote Punkte).
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