“Sr. Blázquez, warum sind sie Christ?”

Drei Mann an einem Tisch

Es ist schon spät in Englewood, New Jersey. Vor mir sitzen zwei interessante Gesprächspartner, wie man sie nicht alle Tage trifft. Links Albert Lee. Der US-Amerikaner koreanischer Abstammung hat viele Jahre in Argentinien gelebt. Er spricht besser Spanisch als Englisch. Er wuchs als Buddhist auf und kam nach dem Tod seiner Mutter durch viele Irrungen und Wirrungen zum christlichen Glauben. Rechts erzählt Mariano Blázquez Burgo aus seiner Vergangenheit. Der Spanier ist seit über zwei Jahrzehnten der Generalsekretär des evangelischen Kirchenbundes Spaniens.

“Ich war überzeugter Atheist”, berichtet Mariano, “doch dann traf ich 1971 in Madrid einige Jugendliche, die aus der Drogenszene rausgekommen waren. Angeblich hätte die Kraft Gottes sie freigemacht!” Diesen “Unsinn” wollte sich der Jugendliche Mariano einmal näher anschauen. Er lernte eine ganze Gruppe von ihnen kennen. Es war die Zeit der Jesus People. In vielen Ländern wandten sich Drogenabhängige dem Glauben zu und ließen die Welt der surrealen Träume hinter sich. Einige Tage später war Mariano wieder vor Ort. “Wie geht es Dir heute?”, fragte ihn eine dieser Christeninnen. “Mariano antwortete ohne jegliche Hemmungen: “Wenn Du’s genau wissen willst, mir geht es total beschissen!”

“Wenn Du möchtest, kann ich ja für Dich beten!”, lautete die Antwort jener neubekehrten Christin. Dem jungen Skeptiker Mariano war es ziemlich egal, ob jemand für ihn betete oder nicht. Da es Gott wohl ohnehin nicht gab, spielte es auch keine Rolle, ob jemand fromm rumlaberte.

Die Ex-Drogenabhängige kniete sich neben Mariano auf den Boden und bat um Gottes Segen, sein Eingreifen, seine Gegenwart.

“Da traf es mich wie ein Blitz von oben. Ich hatte eine Begegnung mit Gott, die mit einem Schlag mein Leben völlig umkrempelte!” – 46 Jahre sind seit diesem Ereignis vergangen. Der Spanier wird das Erlebnis nie vergessen. Er weiß sich bis heute in Gottes Hand geborgen.

Nur rund 1% (400.000) der Spanier sind evangelische Christen. Und die katholischen Kirchen sind ziemlich leer. “Für was interessieren sich denn die Menschen in Spanien?”, will ich wissen. “Materialismus und Vergnügen. Für Gott haben die wenigsten noch eine Antenne!”

Die Worte Marianos geben zu denken. Was müsste eigentlich geschehen, damit die Spanier wieder die Frage nach Gott stellen? /KDJ

Click to access the login or register cheese