Nervenkitzel über Lima

Ich sitze auf Platz 1a und döse vor mich hin. Mit einem halben Ohr vernehme ich die Stimme des Kapitäns: "Fertigmachen zur Landung!"

Unten im Nebel liegt die Hauptstadt Lima und in 5 Minuten werden wir auf dem Rollfeld des Flughafens Jorge Chavez aufsetzen.

Mit einem Mal bin ich hellwach. Der Pilot hat das Flugzeug wieder hochgerissen. Etwas ist hier nicht in Ordnung. Mein Nebenmann und ich rätseln über die Ursache dieser überraschenden Flugänderung.

Die Stimme aus dem Cockpit bringt endlich Licht ins Dunkel: "Wir haben Probleme mit den Flaps (Landeklappen), aber kein Grund zur Unruhe!" Unsere Maschine fliegt hoch über den Wolken und nimmt Kurs auf den Süden.

"Haben Sie Kinder? frage ich meinen Nebenmann. "Ja, eine kleine Tochter, und sie?" – "Ich habe drei Kinder!" Uns bleibt viel Zeit zum reden, denn unser Flugzeug macht keine Anstalten nach Lima zurückzukehren. 

Ein halbe Stunde später befinden wir uns zum zweiten Mal im Landeanflug. Der Maschine fehlt es ganz offensichtlich an Stabilität. Sie wackelt beängstigend mal nach links und mal nach rechts. Mit einem harten Ruck setzt sie endlich am Boden auf und 140 Passagiere holen tief Luft.

Vorne bildet sich gleich eine Traube um den Stewart. Da vom Piloten keine weitere Erklärung kommt, erläutert er nun seine Sicht der Dinge. 

Ich eile dem Ausgang entgegen. In drei Tagen fliege ich wieder nach Cusco zurück und in der nächsten Woche erneut nach Lima. Am 13. September beginnt meine nächste Reise nach Deutschland. Egal wie defekt die Maschinen auch sein werden, ich bin dabei. /KDJ

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