Wohin reitet die Indianerin?

Eine Quechua-Indianerin sitzt mit ihrem Kind auf einem Maultier. Ein schönes Bild friedlicher Beschaulichkeit. Das Panorama der andinen Bergwelt ist bezaubernd. Die Frau strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Mensch, Tier und Umwelt zu einer Einheit verwoben. Eine Idylle aus Peru.

Aber warum reitet sie? Sie kann sich kein Auto leisten und das Straßennetz Perus ist nur rudimentär angelegt. Haben sie in der Regenzeit schon einmal 10 km zu Fuß oder auf einem Maultier zurückgelegt?

Blicken Sie mal in ihren Mund. Alle Vorderzähne fehlen. Der medizinische Mangel macht auch bei der zahnärztlichen Versorgung nicht halt. Es ist gar nicht so einfach ein zähes Stück Fleisch zu essen, wenn die Zähne fehlen.

Wie geht es dem Kind vor ihr? Fast alle Indianerkinder in Apurímac erhalten eine einseitige Ernährung und sind durchwurmt. Wohin könnte die Frau mit ihrem Kind reiten, falls es an einer Blinddarmentzündung erkrankt oder sich das Bein bricht?

Im Hintergrund erkennen Sie zwei Adobehäuser. Fast alle Quechuas in Apurímac leben in solchen oder ähnlichen Behausungen. Nachts fallen die Temperaturen je nach Höhe auf unter Null Grad. Zentralheizungen sind in dieser Bergwelt unbekannt. Wer nachts friert tröstet sich mit dem Gedanken, dass in 8 Stunden die Sonne wieder aufgeht.

Unten im Tal entsteht zurzeit ein modernes Krankenhaus. Schon in 10 Monaten sollen seine Türen für die Berglandindianer geöffnet werden. Dann kann die Quechua-Frau mit ihrem Kind nach Curahuasi reiten, wo sie mit Respekt, Liebe und Know-how behandelt werden wird. Es lohnt sich den Bau des Missionsspitals zu unterstützen.

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