Wo sind „TCK’s“ zu Hause?

Die junge Dame aus China weiß es

Emily Speidel macht zur Zeit ein freiwilliges soziales Jahr (IJFD) an der Diospi-Suyana-Schule. Neben ihrer wertvollen Arbeit mit den Schülern hat Emily auch den Missionarsfamilien viel zu erzählen. Sie verbrachte vier prägende Jahre ihrer Kinder- und Jugendzeit in China. Am Dienstagabend ließen sich die Missionarseltern aufklären, was es denn mit den „Third culture kids“ auf sich hat.

„Third culture kids“ – kurz: „TCK’s“ – nennt man Kinder, die eine signifikante Zeit ihrer Entwicklungsjahre außerhalb der Kultur ihrer Eltern verbracht haben (David C. Pollock). Momentan gibt es 38 Kinder bei Diospi Suyana, deren Eltern als Missionare im Colegio oder am Hospital mitarbeiten.

Die Eltern tauschten sich über die Stärken und Schwächen der „TCK’s“ aus. Bei Freundschaften und Beziehungen haben die Kinder der dritten Kultur ihre Besonderheiten. Wenn sie schließlich in ihr Heimatland zurückkehren, warten auf sie besondere Herausforderungen.

Die Unterschiede zwischen den Missionarskindern in Curahuasi und ihren europäischen Altersgenossen sind mitunter ziemlich amüsant. In Peru lernen sie bald, dass sie sich am Besten mit Steinen vor den Straßenhunden schützen können. Bei den offiziellen Festtagen marschieren sie mit strammer Haltung. Sie freuen sich über warmes Wasser aus der Dusche und gelegentlich essen sie sogar Meerschweinchen.

An den Flughäfen dieser Welt kennen sie sich aus. Aber in ihrem Heimatland haben sie anfänglich Probleme mit den Bustickets. Gelegentlich fahren sie sogar in die falsche Richtung. „TCK’s“ haben meist einen hohen Organisationgrad. Sie packen wohl überlegt ihre Koffer und reisen mehrsprachig durch die Lande. Bei der Sprache ihrer Eltern lassen sie die Perfektion leider vermissen und kämpfen mühsam mit den Tücken der Rechtschreibung. Haben sie diese Herausforderungen allerdings einmal gemeistert, werden sie zu souveränen Weltenbürgern.

Alles in allem machte der Abend echt Mut. Wir wollen unsere Kinder gerne anregen, ihre Erfahrungen in fremden Kulturen als eine einzigartige Chance für ihren zukünftigen Lebensweg anzunehmen. Im Juli wird Emily auch den Missionarskindern diese Thematik erläutern. Wir Missionarsfamilien freuen uns, wenn Sie in Übersee unsere Kids im Gebet begleiten. / Renate Malisi

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