Streng genommen ist Michael Friedemann gar kein Bäcker von der Innung. Vielmeher leitet er als Agrarökonom die Werkstätten des Spitals. Doch auch die Brotproduktion gehört zu seinen vielfältigen Aufgaben.
Der Weizen wird bei örtlichen Kleinbauern gekauft und anschließend in einer Getreidereinigungsmaschine gesäubert. Diospi-Suyana-Veteran Michael Mörl hatte diese praktische Anlage seinerzeit gebaut.
Nachdem Unkrautsamen, Spelzen und Steinchen entfernt sind, mahlt Michael Friedemann die Weizenkörner in einer Mühle zu Vollkornmehl. Bis zu 400 Brötchen und 18 Broten pro Woche hat er schon aus dem Backofen gezaubert.
Noch ist unklar, ob der Backstubenduft die Arbeitsmoral der Angestellten hebt oder senkt. Wer in Gedanken längst am Backofen steht, um in das leckere Brot zu beißen, sollte am Operationstisch vorsichtig mit dem Messer hantieren.