Hektik von morgens bis abends
Sonnenschein über Curahuasi. “A la primera hora” (zur ersten Stunde) wollte eine Kommission der Gesundheitsbehörde das Hospital Diospi Suyana begutachten. Doch von den Beamten aus Abancay war lange nichts zu sehen.
Im Konferenzsaal der Ärzte fand einmal mehr eine intensive Lehrveranstaltung statt, diesmal zum Thema Blutgasanalyse.
Gegen 10:15 Uhr erschienen die Herrschaften aus Abancay. Steven de Jager und Dr. Klaus John führten die ehrenwerten Gäste in die Räume der Krankenhausdirektion. Dr. Martina John fehlte im Begrüßungskomitee, denn unten im Spital herrschte helle Aufregung. Ein Patient war kurz zuvor notfallmäßig eingeliefert worden. Er atmete kaum noch. Im Computertomographen kam es zum Herzstillstand. Die Wiederbelebung verlief glücklicherweise erfolgreich. Nachdem Chirurgin Dr. Olga Koop eine Saugdrainage gelegt hatte, flossen 4 Liter übelriechender Eiter aus dem Brustkorb.
Drei Stunden lang tagte die Direktion mit den Offiziellen der Behörde. Die Gäste waren von der Qualität des Krankenhauses sehr angetan. “Hier habt ihr alles, was man für die Behandlung von infizierten Patienten braucht!”, sagte der Leiter und zeigte sich hochzufrieden. Nach dem Mittagessen zogen die Beamten wieder von dannen.
Bei Einbruch der Dunkelheit rollte der Sattelschlepper mit Container Nr. 71 auf den Krankenhaushof. Die Fahrt von Lima nach Curahuasi hatte zweieinhalb Tage gedauert. Unter Leitung von Matthias Kügler wurde der wertvolle Inhalt ausgeladen. Oebele de Haan – sonst immer dabei – fuhr mit einem Anästhesisten, einer Schwester und natürlich einem Patienten mit dem Krankenwagen durch die Berge.
Zusammenfassung: Es war ein guter Tag. Und wie immer verlief er anders als erwartet. /KDJ