Wenn es nicht mehr weiter geht

Auf der Fahrt von Osterholz-Scharmbeck nach Bad Zwischenahn endet die Straße plötzlich am Wasser. Jetzt könnte es für mich zeitmäßig eng werden, denn um 18 Uhr beginnt mein zweiter Vortrag und noch sind es gute 50 Kilometer.

Zwanzig Minuten verstreichen und nichts tut sich. Mein Blick auf die andere Seite der Weser wird immer sehnsuchtsvoller. Doch nun gleiten meine Gedanken weit über die Wellen hinweg nach Peru. Dort geht es uns nämlich oft genauso. Sackgassen, Engpässe und Hürden tauchen aus heiterem Himmel auf und mit einem leisen Stöhnen fragen wir uns: "Was jetzt?"

Wegen eines Todesfalls im Familienkreis müssen zwei unserer Allgemeinärzte unverhofft in ihr Heimatland reisen. Und für den Sommer zeichnen sich schon weitere Lücken bei der Ärzteversorgung ab. So gelangen wir am Hospital Diospi Suyana regelmäßig an die Grenzen unserer Möglichkeiten. Oft reicht unsere Fantasie dann nicht aus, um uns einen Ausweg vorzustellen.

In der Ferne löst sich nun die Kontur eines Schiffes vom Ufer. Die Weserfähre wird in zehn Minuten vor mir anlegen. Erleichtert atme ich auf.

Die Bibel sagt, dass wir mit Gottes Hilfe über Mauern springen können und dass Gott Wege zeigt, die wir vorher überhaupt nicht wahrgenommen haben. Wenn wir Gott vertrauen, lohnt es sich immer auf die Fähre zu hoffen. /KDJ

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