“Was hat der da eben gesagt?” – Eine Ärztin wird hellwach

Dra. Ana Delgado Soto

Es ist Sonntag, der 3. Dezember 2017. Ana Delgado sitzt in der Stadt Arequipa in einem Gottesdienst. Sie ist nicht in der Kirche aus Gewohnheit und auch nicht weil heute der 1. Advent ist. Vielmehr hält die überzeugte Christin gerne Kontakt zu anderen Christen. In der Predigt spricht der Pastor plötzlich von einem Missionskrankenhaus in den Bergen Südperus, das einige Deutsche aufgebaut hätten. Ana ist hellwach. Als Medizinerin weiß sie, dass ein Krankenhaus ein recht komplexes Gebilde ist. Und wenn eine Klinik den Armen hilft, die nicht den wahren Wert ihrer Behandlung bezahlen, wird es umso komplizierter.

Nach dem Gottesdienst geht die junge Ärztin schnell nach Hause und begibt sich sofort an den Computer. Mit den Schlüsselwörtern “Missionskrankenhaus” und “Deutsche” ist sie ganz schnell auf der Webseite von Diospi Suyana. Noch am gleichen Tag schickt sie eine E-Mail an “hospital@diospi-suyana.org” und stellt sich vor.

Weihnachten ist vorbei. Am 27. Dezember reist Ana Delgado nach Curahuasi, um für drei Monate kostenlos am Spital mitzuarbeiten. Sie hat sich bereits voll und ganz mit der Vision von Diospi Suyana identifiziert. Nun sind fünf Monate vergangen. Die Ärztin hat einen Vertrag in der Tasche und gehört fest zum Personal.

“Ana”, frage ich die sympathische Peruanerin , “seit wann sind sie eigentlich Christin?” – “Ich hatte mit Gott, Kirche und Glaube nichts zu tun”, antwortet sie, “als 16-jährige habe ich es ganz schön doll getrieben. Partys, Drogen, Alkohol. Doch dann musste ich eines Tages von meiner Schule aus an einer katholischen Einkehrtagung teilnehmen. Als das Programm losging, fühlte ich mich völlig deplatziert. Alles reine Zeitverschwendung hier, dachte ich und schaute mich gelangweilt im Raum um. Aber plötzlich lag ich auf den Knien und ich wusste, Gott ist Realität. Er liebt mich und es gibt tatsächlich einen echten Lebenssinn. Nach diesem Erlebnis hat sich mein Leben radikal verändert. Und ich spürte eine tiefe Freude in mir, die ich vorher so noch nie gekannt hatte. Das war vor sieben Jahren!” /KDJ

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