Warum lässt Gott den Ukraine-Krieg zu?


Das Leid treibt uns zu Gott oder von ihm weg

Zwei Tage vor Abflug nach Deutschland. In meinem Büro erzähle ich wie so oft die Geschichte von Diospi Suyana. Meine Zuhörer sind drei Fernsehleute eines säkularen TV-Senders. Ihre geistige Heimat ist irgendwo zwischen Atheismus und Agnostizismus einzuordnen. Nach dem Vortrag folgt ein langes nachdenkliches Gespräch über die Welt und Gott. “Warum lässt Gott den Ukraine-Krieg zu?” Die Frage steht im Raum und ich suche nach einer sinnvollen Antwort.

Seit zweitausend Jahren haben sich die klügsten Theologen mit diesem Thema beschäftigt und keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Soll ich meinen Gästen am Tisch sagen, dass Gott einmal alle Tränen von unseren Augen abwischen wird? Oder wäre es angemessen den 23. Psalm zu zitieren mit dem Hinweis, dass wir Menschen im “finsteren Tal” mit Gott auf Du sein können?

Aber ich weiß, dass selbst den Frömmsten ihre geistreichen Sprüche im Hals stecken bleiben, wenn das Leid sie selbst oder ihre Lieben erwischt. “Gott wo bist Du, bist Du taub? Ich habe die ganze Nacht gebetet und Du hast mich nicht gehört!” So schrie eine meiner Patientinnen in Ecuador, nachdem ich ihr totes Kind per Kaiserschnitt entbinden musste.

So gebe ich in unserer kleinen Gesprächsrunde eine Art persönliche Erklärung ab. Und ich hoffe, dass diese Erfahrung bis an mein Lebensende meinen Glauben stärken wird: “Im tiefen Elend ist der Atheist ganz alleine und ohne Hoffnung,” sage ich bedächtig, “aber der Christ kann auf die Nähe Gottes hoffen und sie real erfahren!” Als Ende 2020 bei meiner Frau Tina eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde, schoss ihr sofort der folgende Gedanke durch den Kopf: “Jetzt muss sich zeigen, dass Jesus mein Fels ist!”/KDJ

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