Von High Heels zu Sportschuhen

Doris Manco – ein Glücksfall für unser Medienzentrum

Am 24. Mai, 2016 traf die Peruanerin Doris Manco in Curahuasi ein. Ihren Personalausweiß (DNI) hat sie mittlerweile auf ihre neue Anschrift geändert. Die energiegeladene Leiterin unseres Medienzentrums identifiziert sich nach vier Jahren voll und ganz mit der Arbeit von Diospi Suyana. In Lima, wo sie ein ganzes Jahrzehnt in leitender Stellung bei der Mediengruppe “Grupo Pacifico Radio TV” tätig war, trug sie High Heels. In den Bergen ist sie längst auf bequeme Sportschuhe umgestiegen. Aber wer ist diese Dame, deren Körpergröße von unter 1,65 m umgekehrt proportional zu ihrer geistigen Schaffenskraft ist?

Der Vater von Doris wurde als hochrangiger Militär in vielen Städten des Landes eingesetzt. Folglich musste die Familie alle paar Jahre ihre Koffer packen und umziehen. Doch nach dem Ruhestand der Eltern, wurde die Familie in der Hauptstadt sesshaft. Obere Mittelklasse. Feste Prinzipien und eine weit überdurchschnittliche Arbeitsethik zeichneten die Mancos aus. Das religiöse Weltbild katholisch geprägt. Eine positive Lebenseinstellung und proaktives Handeln mit dem Blick nach vorne. Alles bestens.

Doch während ihres Studiums – damals in den Mittzwanzigern – wird sie von drei Alpträumen heimgesucht. Der Inhalt immer der Gleiche. Eine dunkle Wolke drückt sich wie eine böse Macht von oben auf ihren Körper. Ihr bleibt fast die Luft weg. Schweißgebadet erwacht sie nach diesen Träumen und kann sich aus diesen nächtlichen Horrortrips keinen rechten Reim machen. Als sie bei einer Reise nach Argentinien ihrem Cousin von dieser Erfahrung berichtet, gibt dieser ihr einen guten Rat auf den weiteren Lebensweg: ” Vertraue Dich Gott an und folge Jesus Christus nach!” – 29 Jahre sind seitdem vergangen. Die evangelische Christin lebt ihren Glauben privat und beruflich rund um die Uhr. Ihr Herz schlägt für Gott, für die armen Menschen des Berglandes und für ihre Lebensaufgabe.

Es war der 19. Januar 2016. In einem Gästehaus Limas macht ihr ein Deutsch-Peruaner ein unerwartetes Angebot: “Doris komme nach Apurimac und übernehme die Leitung unseres Medienzentrums!” Noch stehen erst einige Mauern neben dem Krankenhausgebäude. Von Frequenzen und Sendeanlagen ist nichts zu sehen. Doris zögert. Ist sie der Aufgabe gewachsen? Sie fragt ihren alten Vater um Rat. Der macht ihr sofort Mut und Doris willigt ein.

Rückblende 2009: Doris verbringt mit ihrem Vater einige schöne Tage in der Touristenmetropole Cusco. “Wie weit ist es von hier zum Hospital Diospi Suyana?”, will ihr Papa wissen. Er möchte unbedingt das Missionsspital, das sich nach über 40 TV-Reportagen in Peru einer großen Beliebtheit erfreut, mit eigenen Augen sehen.

Drei Stunden später wandeln sie durch die Gänge. Just am gleichen Tag ist Dr. Klaus John von einer Europa-Reise nach Hause zurückgekehrt. Aus unerfindlichen Gründen nimmt er sich 90 Minuten Zeit und führt die kleine zweiköpfige Besuchergruppe durch die verschiedenen Abteilungen. Seit jenem Vormittag ist es dem alten Manco klar, Diospi Suyana wäre ein guter Platz für seine Tochter.

“Doris, was hast Du während deiner Jahre bei Diospi Suyana gelernt?” – Die Dame mit den funkelnden Augen überlegt nicht lange: “Ich habe die reale Kraft Gottes und seine Gnade kennengelernt!”

Und schon reden wir beide über ein Abenteuer in Puno, der Stadt am Titicacasee. Wir waren mit Udo Klemenz und Chris Welch auf der Suche nach einem Antennenplatz. Wo steckte Carmencita Sardón? Aus halbwegs sicherer Quelle hatten wir erfahren, dass diese Dame die Inhaberin des Antennenberges vor Puno wäre. Er hieß Llallanuani und wir konnten den Namen kaum aussprechen. Ein Kontaktmann nannte uns eine Straßenecke, wo wir weitere Informationen über die besagte Señora erhalten könnten. Donnerstagmorgen, die meisten Läden in Puno waren noch geschlossen. Wir klopften an die Haustüren und stellten immer wieder die gleiche Frage: “Kennen Sie Sra. Sardón? Und haben sie vielleicht ihre Telefonnummer?” Die meisten zuckten nur mit den Schultern. “Ja, ein Haus an der Ecke gehöre tatsächlich ihrer Familie!” Mehr konnten wir leider nicht herausfinden.

Schließlich standen wir vier ratlos auf der Straße und beteten zu Gott um ein Wunder.

“Was wollen sie?”, fragte eine junge Dame, die unvermittelt hinter uns stand. Unglaublich, sie war eine Verwandte von Sra. Sardón und kam gerade “zufällig” des Weges. In Null Komma nichts erklärten wir ihr den Sachverhalt. Drei Minuten später waren wir stolze Besitzer der Telefonnummer und der Adresse von Carmencita Sardón. Um 14 Uhr am Nachmittag fand das erwünschte Treffen mit Carmencita Sardón statt und am folgenden Tag wurde Diospi Suyana Inhaber von 100 m2 auf einem über 4000 m hohen Berg. Seit zwei Jahren können in Puno und der gleichnamigen Provinz eine Viertelmillion Menschen das Programm von Diospi Suyana empfangen.

Unser Gespräch im Büro geht seinem Ende entgegen. “Doris hast Du damit gerechnet, dass unsere Medienarbeit einmal so wachsen würde? – “Nein, ich hatte keine Ahnung”, antwortet sie langsam aber bestimmt. “Ich wusste damals nicht, dass wir bei Diospi Suyana einmal über Satellit und einem eigenen Netzwerk Hunderttausende mit der “Besten Nachricht für die Welt” erreichen würden. Ich ging diesen Weg, weil ich spürte Gott hat ihn für mich vorgezeichnet!” /KDJ

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