Die geheime Akte bei der Stasi
Pfarrer Gerd Frey ist ein streitbarer Kirchenmann. Schon vor der Wende investierte er seine ganze Energie in die Gemeindearbeit der Evangelischen Kirche von Gaußig. Die Stasi beobachtete jede Bewegung des Pastors genau. Er gehörte zu den “Dummen”, die immer noch an den lieben Gott glaubten, obwohl die Wissenschaft längst bewiesen hätte, dass Gott gar nicht existierte. Und das, was er seinen Konfirmanden beibrachte, zersetze geradezu die Staatsmoral der Arbeiter- und Bauernrepublik.
Frey war ein Dorn im Auge der Parteifunktionäre. Und um es auf die Spitze zu treiben, erklärte der Pfarrer öffentlich seinen Wunsch im Ort eine christliche Schule zu gründen. Es wundert nicht, dass seine Akte bei der Staatssicherheit immer dicker wurde.
Dort hieß es, dass Pfarrer Frey vom Bau einer christlichen Schule “träume”. Der Kontext machte klar, was die Agenten von ihm hielten. Er wäre ein unrealistischer frommer Spinner, der die Realitäten seiner Zeit nicht begriffen habe. Ein unbelehrbarer religiöser Fantast.
Die Sozialisten sollten sich aber irren. Im Jahr 89 fiel ihre Diktatur, die zuvor durch eine dicke Mauer künstlich zusammengehalten worden war, in sich zusammen. Seit 1996 gibt es in Gaußig eine evangelische Mittelschule, die 2004 um eine Grundschule und 2009 um ein Gymnasium erweitert wurde. 560 Schüler hören an jedem Morgen in den Klassenandachten von Gottes Liebe und seinem Wirken.
Vier Mitarbeiter der Stasi begingen kurz nach der Wende in Gaußig Selbstmord. Sie hatten den Kampf gegen den Allmächtigen verloren.
Am Montag und Dienstag erzählte Dr. John den Schülern von einer Erfahrungsreise mit Gott in Peru. Schade, dass die ehemaligen Genossen der SED nicht dabei waren. Wo sind sie eigentlich?
Que bueno, dejando impresa las Huellas de Dios en las vidas de las nuevas generaciones.