Unklare Diagnose …

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… bei einem Patienten in akuter Lebensgefahr

Ein 54-jähriger Mann wird in der Ambulanz wegen Nasenbluten behandelt. Um die Blutung zu stoppen, muss Dr. Luz Peña die Nase unter Druck tamponieren. “Seid wann haben Sie eigentlich die vielen Hautblutungen?”, fragt sie den Patienten. Der Quechua-Indianer hat die Flecken noch gar nicht so richtig bemerkt. Vielmehr klagt er über Bauchschmerzen, eine innere Hitze und ein Brennen der Fußsohlen. Außerdem hätten Augen und Haut eine gelbe Farbe angenommen.

Als die Laborwerte vorliegen, wird sofort deutlich, wie ernst es um den Patienten wirklich steht. Seine Blutplättchen (Thrombozyten) sind auf 2.000 /µl erniedrigt (Normal: 140.000-345.000/µl). Er kann sofort zu Tode bluten und zwar spontan. Sein Bilirubin übersteigt mit 12 mg/dl das Zehnfache des Normalwertes. Das erklärt seine gelbe Farbe. Auch seine Nierenwerte sind deutlich erhöht.

Mann mit Nasenbluten
Die Nase des Patienten ist tamponiert.

Die Ärzte rätseln um die mögliche Diagnose. Leidet er vielleicht an Dengue-Fieber, einer Viruserkrankung, die tödlich verlaufen kann? Oder brütet er eine schwere bakterielle Infektion aus (Sepsis)?

Umgehend wird der Kranke auf die Isolierstation verlegt. Die Behandlung umfasst im Wesentlichen Antibiotika, IV-Flüssigkeit und geduldiges Abwarten. Aber noch etwas anderes tun die Mediziner ganz bewusst – sie beten für den Patienten.

Nach 48 Stunden normalisieren sich seine entgleisten Blutwerte. Er hat überlebt. Die Diagnose bleibt nach wie vor unklar.

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