Übermorgen bestimmt!

15 Uhr am Sonntagnachmittag: Ich verlasse das Spital und gehe den Berg nach unten zur Panamericana. Da höre ich eilige Schritte hinter mir.

Ein Quechua-Indianer spricht mich an: „Ich brauche dringend ein Coupon für meinen Sohn!“ „Das wird schon klappen“, sage ich und nicke ihm aufmunternd zu. Dabei weiß ich doch ganz genau, dass fast täglich mehr Patienten zum Krankenhaus kommen als behandelt werden können.

„Wie lange sind Sie schon unterwegs?“ Meine Frage entspringt reiner Neugier.

„Ich wohne im Grau Distrikt, sieben Stunden von Curahuasi entfernt!“

Ich wünsche ihm viel Erfolg bei seinem Bemühen morgen von einem unserer Ärzte gesehen zu werden und verabschiede mich.

Wir brauchen dringend weitere Ärzte und Krankenschwestern. Anästhesisten würden wir sogar mit Kusshand nehmen. Wenn die Assistenzärzte aus Lima anrücken, werden unsere 12 Sprechzimmer nicht mehr ausreichen.

Während ich die Straße weiter bergab wandere, schweift mein Blick prüfend über das benachbarte Gelände.

Es kommt der Tag, da werden wir das Spital vergrößern müssen, das ist klar.

Man müsste nur noch ein passendes Grundstück kaufen. Nicht heute und auch nicht morgen, aber übermorgen bestimmt! Menschen wie Pascal Vargas wären uns dafür dankbar. KDJ

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