Trauriger Ausgang unter unklaren Umständen

Junge schießt sich in den Kopf

Um Mitternacht trifft der Krankenwagen ein. Über Schotterpisten ging es sechs Stunden durch die Berge. Ein junger Arzt der örtlichen Gesundheitsstation sitzt neben dem Patienten. Auf der Trage liegt ein 14-jähriger. Der Junge hat sich nach Einbruch der Dämmerung mit einer Schrotflinte in den Kopf geschossen. Die Anästhesistin, unser Gefäßchirurg Dr. Tielmann und Kinderärztin Dr. John untersuchen den Schwerverletzten. Die Eltern waren zu betrunken und konnten ihren Sohn deshalb nicht begleiten.

Der CT- Befund entspricht einem Todesurteil. Die Schrotkugeln haben das linke Auge zerfetzt und die Gehirnhälfte durchquert. Ausgedehnte Blutungen und Schwellungen der Hirnsubstanz. Als Sofortmaßnahme erhält er Schmerzmittel, Antibiotika und ein Medikament um den Hirndruck zu senken.

Ein Krankenwagen bringt den Patienten zum Neurochirurgen nach Cusco. Bei der Ankunft lebt er noch. Das Team wartet eine Stunde auf den Chirurgen. Keine weiteren Infos. Mit der allergrößten Wahrscheinlichkeit ist der Teenager bald darauf gestorben.

Woher hatte der Junge das Gewehr? Handelt es sich um einen tragischen Unfall? Die Antworten auf diese Fragen können allerdings das Leben des Opfers nicht retten.

Oben rechts sieht man das zerfetzte linke Auge und ausgedehnte Verletzungen der äußeren Weichteile. Die linke Gehirnhälfte zeigt die Schussbahn der Kugeln.
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