Talita kum

Ein junges Mädchen, 12 Jahre alt, liegt auf seinem Bett. Es ist bewegungslos und tot. Wer kann wirklich die Verzweiflung von Eltern nachempfinden, die ein Kind verloren haben?

Vor drei Wochen hatte unser Hund plötzlich Schaum vor dem Mund. Er bekam Krampfanfälle und biss unseren Sohn Florian gleich zweimal in die Hand. Es bestand hochgradiger Tollwutverdacht. Besonders besorgniserregend war der erste Biss. Er lag schon zehn Tage zurück bevor unser Hund auffällig wurde. Da Tiere bereits in der frühen Krankheitsphase ansteckend sind, hatten meine Frau und ich die Angst, die Impfung könne vielleicht zu spät kommen. Tollwut verläuft beim Menschen stets tödlich. Florian ist 12 Jahre alt.

 

Die Untersuchung des Hundegehirns konnte den Verdacht auf Tollwut schließlich ausräumen. Die wahre Diagnose lautete wohl eher „Hundestaupe“. Eine virale Erkrankung mit ähnlichen Symptomen wie Tollwut, die aber für den Menschen ungefährlich ist. Als uns die Entwarnung aus dem Pathologielabor erreichte, atmeten wir erleichtert auf. Schön für uns, aber in vielen anderen Familien kommt es zur Tragödie. Ihre  Zwölfjährigen verbluten in Autounfällen, erliegen Infektionserkrankungen und werden vom Krebs dahingerafft. Wenn Erwachsene sterben, ist das schlimm. Wenn Kinder sterben, ist es entsetzlich.

„Talita kum“, rief Jesus und das heißt übersetzt: „Mädchen, ich sage dir, stehe auf!“ Das Mädchen stand auf und ging umher. Welche Eltern würden sich am Bett ihres toten Kindes nicht nach diesen Worten Jesu sehnen, «Talita kum».  Bald wird ein Bild von Pfarrer Bruno Spießwinkel an einer Wand des Missionsspitals hängen. Es zeigt die Szene der Auferweckung jenes Mädchens.

Wir dürfen uns keinen Illusionen hingeben. Trotz Hightech und modernster Medizin verlieren wir immer den Kampf gegen den Tod. Wir gewinnen auf der Intensivstation und im Operationssaal nur etwas Zeit, eine definitive Lösung sieht anders aus.

Das grenzenlose menschliche Leid schreit nach Rettung und Erlösung. Die Antwort der Bibel (Joh. 3, 16) lautet: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat!“ Das Hospital Diospi Suyana ist ein Missionsspital, weil wir unsere eigentliche Zuversicht nicht auf die Medizin setzen, sondern auf den Zuruf Jesu „Talita kum“. Christen sind Realisten, die dem Tod ins Auge sehen und ausrufen: „Unsere einzige Hoffnung ist Jesus Christus!“ /KDJ


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