Stau vor Köln

Und keine Chance pünktlich zu kommen

Mit einer Stunde Puffer fahre ich die A 3 hoch nach Köln. Dr. Dag-Daniel Dittert hat eingeladen. Und wenn der Pathologe einen Vortrag vorbereitet, sollte ich tunlichst pünktlich erscheinen. Entspanntes Cruising auf der Autobahn. Es sind nur noch 13 km bis zur Universität. Ich werde mich im Hörsaal 6 gleich noch eine Stunde langweilen. Da trifft es mich plötzlich hammmerhart. Ein Stau von 4 km wird angesagt. Keine Minute später bin ich schon mittendrin. Die Autobahn wird zum Parkplatz. Eine entsetzliche Blechlawine. Die Uhr meines Navis tickt. Eine halbe Stunde habe ich schon verloren und nun kämpfe ich gegen die Zeit. Nach all den Jahren zeichnet sich nun mein erster Vortrag ab, bei dem ich leider abwesend sein werde. Die Anfahrt von zwei Stunden umsonst. Was für ein Frust. Ein Stoßgebet zum Himmel und der ständige Blick auf die Uhr.

Rechts ein kleines Loch zwischen zwei Lastwagen. Dahinter entdecke ich eine Fahrspur. Ich fahre rechts vorbei und halte den Atem an. Ich komme etwas voran. Doch Stau in Köln, Stau überall. Um 19:20 rufe ich Dr. Dittert an. “Schlechte Nachrichten, keine Ahnung wann und wie ich noch aufkreuzen kann. Sind denn überhaupt Zuhörer eingetroffen?” – “Der Pathologe bleibt kurz angebunden: “Wenige!” Kein Wort zuviel. Die Spartaner wären auf ihn stolz gewesen.

Irgendwie komme ich an. Schnappe meine Bücher, meinen Laptop und renne ins Haupthaus der Universität. Runter in das kriminologische Institut. Hörsaal 6. Tür auf. 50 Leute blicken mich ganz entspannt an. Hier gibt es überhaupt keine Aufregung. Für Nervenkitzel soll gleich mein Vortrag sorgen.

Der Funke springt über. Das Echo danach überschießend. Potentielle Mitarbeiter für das Missionsspital stehen Schlange. Gegen 22 Uhr zurück durch lange Gänge. Der Motor zündet und schon geht die Fahrt zurück in den Süden. Und ich dachte schon, es würde ein Abend im Hörsaal ohne meine Beteiligung. KDJ

Wo geht es hier zum Hörsaal 6?
Der Krimi von Diospi Suyana ist im Kriminologischen Institut gut aufgehoben.
50 Studenten und Interessierte harren geduldig aus.
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