Soll man darüber lachen oder weinen?

William Vargas slider
Ein Scharlatan im Namen von Diospi Suyana

Vor einer Woche erhalte ich einen Anruf aus Cajamarca. Ein Pastor informiert mich über William Vargas, der im Namen von Diospi Suyana seine Pillen verkaufe. Er bezeichne sich als Co-Gründer von Diospi Suyana und käme von der “Organisation Missionsspitäler”. Da es aber nur ein bekanntes Missionsspital im ganzen Land gibt, verbinden seine potentiellen Klienten seine Tätigkeit natürlich mit Diospi Suyana in Südperu.

Pastor Rubio fragt mich: “Kennst Du diesen Mann?” –  Ich muss nicht lange nachdenken. Der Quacksalber hat das gleiche böse Spielchen schon vor Jahren im Süden des Landes gespielt. Mit dem Hinweis: “Ich komme von Diospi Suyana”, konnte er seine zweifelhaften Tabletten für gutes Geld unters Volk bringen. Mehrmals schon haben uns Menschen auf die Umtriebe jenes Individuums hingewiesen.

Welch eine Überraschung! Gestern Vormittag sitzt er bei mir im Büro. Ich rufe gleich Dr. Haßfeld, unseren stellvertretenden Direktor, dazu. Es ist mir völlig schleierhaft wie sich der Betrüger über die Schwelle unseres Spitals traut. Im Gespräch streitet er erst alles ab. Doch dann gibt er zu, dass er sich durchaus schon mal als Mitgründer von Diospi Suyana bezeichnet habe. In Cajamarca (2000 km im Norden) hätte er sich aber völlig korrekt benommen.

Aus der Sitzung rufe ich Pastor Rubio an und stelle das Telefon auf laut. Was er über William Vargas zu sagen hat und von Augenzeugen gehört hat, ist nicht gerade schmeichelhaft. Vargas verzieht keine Miene und spielt den Coolen.

“Wenn Sie noch ein einziges Mal den Namen Diospi Suyana in den Mund nehmen, um ihre Pillen zu verkaufen, werde ich sie anzeigen!” , sage ich im strengsten Ton, zu dem ich in der Lage bin. Meine Warnung verfehlt leider ihre Wirkung. William Vargas, der in Peru noch nicht einmal als Arzt registriert ist, gibt sich gelassen. “Das wird nicht so einfach sein”, antwortet er und lächelt müde, “ich habe viele Freunde!”

Da ein Termin für mich ansteht, zeige ich dem ungebetenen Gast die Tür. Er hat recht. Niemand wird ihn stoppen können, wenn er vielleicht schon morgen im Bundesstaat Ayacucho, in Junin oder in Ancash seine Ware feilbietet mit dem Hinweis, er sei direkt vom berühmten Missionsspital Diospi Suyana geschickt worden. So hoffen und beten wir, dass sich der Schaden, den dieser Mann anrichtet, zukünftig in Grenzen halten wird. /KDJ

5 Kommentare
  1. Sarah N.

    Je geistlicher ein Unternehmen ist, desto mehr wird es angefeindet…
    Nehmt es als Kompliment. 🙂

    Muchos saludos y bendiciones!

  2. Aníbal MIranda

    Estimado Dr. Klaus, bien hizo Ud. al tomar una foto a esta persona y publicarlo en la página del Hospital, hubiese sido mejor dos o tres fotos, esto para advertir a la ciudadanía en general sobre actividades que dañan la obra misionera Diospi Suyana.
    Dios guarde la obra misionera DS.

  3. Quirlie

    Vielleicht kann man zukünftig jedem Patienten, der das Krankenhaus wieder verlässt, einen Zettel mitgeben, auf dem steht, dass dieser Mann nicht im Auftrag von Diospi Suyana handelt? Das würde sich dann rumsprechen, und die Menschen würden gewarnt sein.

  4. Sybille Scharrer

    Oh ne!!! Des is ärgerlich und traurig zu gleich.
    Diospi Suyana, wegen Geldgier, so zu verunklimpfen
    Hoffentlich legt im Gott da bald einen riesen Stein
    in den Weg!

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