Achtzehn Stunden Kampf

Vergeblich

Samstagabend 18:30 Uhr. Ein Alkoholiker wird in das Spital aufgenommen. Die letzten sechs Monate seines Lebens haben sich vornehmlich in einer Chicheria (Kneipe) abgespielt. Er hat starke Bauchschmerzen und von Stunde zu Stunde geht es ihm klinisch schlechter. Die Untersuchungen und die Therapiemaßnahmen laufen auf vollen Touren. Die wahrscheinlichste Diagnose: Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse.

In der Nacht entwickelt er einen septischen Schock. Die Bemühungen gehen auf der Intensivstation weiter. Die Monitore zeigen fortlaufend kritischere Werte. Eine Spirale nach unten setzt ein. Am Sonntagmittag um 12:30 Uhr kommt es zum Herzstillstand. Die Reanimationen bleiben vergeblich. Schließlich zeigt der Bildschirm eine Nulllinien. Aus. Vorbei. Bei den Mitarbeitern macht sich Erschöpfung breit. Im Wartesaal hört man die Angehörigen weinen.

Wahrscheinlich hat sich das Sprichwort der Bibel bewahrheitet, dass der Mensch das erntet, was er gesät hat. Trotzdem ist es unsagbar traurig, wenn ein 39-jähriger Familienvater stirbt. Die Marketing-Experten, die im peruanischen Bergland geschickt für den Alkoholverkauf werben, waren in der Nacht nicht dabei. Auch nicht die Sprücheklopfer, die sagen, ein richtiger Mann müsse doch ordentlich trinken dürfen.

Die Leidtragenden sind der Patient selbst, die Familienmitglieder  und nicht zuletzt die medizinischen Mitarbeiter, die alles gegeben haben. Unsere Welt ist nicht perfekt. Verführung und Trug, lauwarme Vorsätze und finanzielle Interessen kennzeichnen sie. Wir brauchen eine Veränderung im Denken und Handeln. Eine Transformation der Herzen durch die Kraft Gottes.