Sieben auf einen Streich

Sieben Operationen bei sechs Patienten an einen OP-Tag in der Augenklinik

Am letzten Dienstag standen für Dr. Werner Keßler sieben operative Eingriffe auf der Liste. Was in Deutschland nach einem OP- Programm für den Vormittag klingt, ist bei der Fallschwere der peruanischen Patienten ein sportliches Pensum. Es war eigentlich zuviel. Eine erblindete Patientin hatte eigentlich ihren Termin am Telefon abgesagt. Dann erschien sie aber doch noch in der Hoffnung, rasch wieder sehen zu können. Das Team der Augenklinik entschied einmütig die Ärmel hochzukrempeln und alle Patienten zu operieren.

Die Kranken stammten ohne Ausnahme aus dem Hochland Perus. Ihre Anreise dauerte zwischen 10 und 30 Stunden. Keiner von ihnen war noch in der Lage zu lesen. Zwei der Patienten litten an einem blinden Auge, vier der Betroffenen konnten gar nicht mehr sehen. Zusätzlich machte einem Patienten sein grüner Star zu schaffen.

Wir danken Gott, dass die Operationen ohne Ausnahme erfolgreich verliefen. Die gelungene Aktion erinnert ein wenig an die Geschichte vom “Tapferen Schneiderlein”, ein Lieblingsmärchen in der Kindheit des Augenchirurgen. Wir wünschen unseren Patienten eine rasche Genesung.

(Bild oben: Am Folgetag.  Dr. Werner Keßler bei der Nachuntersuchung eines jungen Mannes. Der beidseits erblindete Patient erkennt erstmals, wer ihn operiert hat. Seine Erleichterung ist groß – er kann sofort wieder lesen.

Die 6. Patientin kam auch noch dran. Bald geht’s für sie und die Söhne wieder nach Hause. Im Bild ist das Team der Augenklinik zu sehen. Es war ein langer aber erfolgreicher OP-Tag (Nicht im Bild: Augenärztin Dr. Ursula Buck).
Archivbild: Unterstützer aus der Heimat im November 2017: Von links nach rechts: Dr. Werner Keßler erhält von Herrn Matuschek von der Firma Ruck eine Instrumentenspende für die Katarakt-Operation. Diese Spende hat Dr. Schwarz, ganz rechts im Bild, eingefädelt und selbst die dazu passende Operationsmaschine gespendet.
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