Zu Gast bei einem der bedeutendsten Astronomen unserer Zeit
In wenigen Tagen geht unsere kurze Studienreise durch Afrika zu Ende. Drei Berichte geben eine kurze Zusammenfassung der letzten Highlights. Bis Dienstag blieb es unklar, ob es mit einem Termin bei Prof. Block klappen würde. Doch dann schrieb er uns: “Wir sehen uns Morgen um 10:30 Uhr im Mathematikgebäude der Witwatersrand Universität!” In Gedanken machte ich drei rote Kreuze in meinem Kalender. Warum?
Der Südafrikaner wurde im Alter von 19 Jahren als vollwertiges Mitglied in die Königliche Astronomische Gesellschaft von London aufgenommen. Einige Monate später nahm die Gesellschaft seine erste Forschungsarbeit über die relative Astrophysik zur Veröffentlichung an. Als Kapazität auf seinem Gebiet hat er auf vier Erdteilen geforscht unter anderem an der Harvard Universität.
Gleich zweimal präsentierte die am meisten zitierte Wissenschaftszeitschrift “NATURE” seine Arbeiten als Hauptthema auf der Titelseite. Damit nicht genug. Zwei Nobelpreisträger schrieben das Vorwort zu seinem Buch “Our Universe: Accident or Design?” Den Physiker Stephen Hawking kennt er persönlich und Nelson Mandela besuchte ihn um sich ein Bild von seinen Forschungen zu machen. Ein nicht uninteressanter Aspekt soll noch erwähnt werden. Prof. David Block ist überzeugter Christ.
Pünktlich schließt er uns die Tür zu seinem Büro auf. Was folgt ist eine Privatvorlesung über das “Fine Tuning” des Universums und die seiner Meinung abwegige Idee, dass wir uns in einem von unzähligen Paralleluniversen befinden könnten. Mit seinem Einverständnis drücke ich auf den Auslöser meiner Kamera, als er von seinen Publikationen in der Zeitschrift NATURE spricht. Seit 1976 ist der ehemalige Jude praktizierender Christ. “Die erste Ahnung von der Existenz Gottes kam mir, als ich im Teleskop den Saturn mit seinen Ringen sah!”, erklärt uns der Wissenschaftler den Beginn seines Glaubens. “Ich habe lange darüber nachgegrübelt, ob es den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs wirklich gäbe!”, fährt er fort und erzählt uns sogleich, wie seine gedankliche Reise weiterging. Bei der Lektüre einiger Verse aus dem Römerbrief des Neuen Testamentes hatte er ein unvergessliches Aha-Erlebnis. Seit jenem Augenblick hat er nie wieder an Gott gezweifelt. Nun nennt er sich einen Nachfolger Jesu Christi.
Die 90 Minuten vergehen viel zu schnell. Er redet noch ein paar Takte über sein Buch, das im nächsten Jahr auf den Buchmarkt erscheinen wird und spricht ein Gebet. “Warum durften wir eigentlich zu Ihnen kommen?”, frage ich neugierig. – “Meine Frau hat ihre E-Mail gelesen und mir neulich nach Australien geschrieben, ich solle sie empfangen!” Ich muss schmunzeln und sage: “Dann richten sie ihrer Frau bitte ein herzliches Dankeschön von uns aus!”
Bei unserem letzten Händedruck auf dem Gang meint er nachdenklich: “Gott weiß, für was unser Treffen gedient hat!” – Wir treten leicht benommen nach draußen in die Sommerhitze Johannesburgs. “Wow”, denke ich, “das hat sich gelohnt!” /KDJ
