Pachacámac – Auf dem Holzweg oder auf der richtigen Spur?

Im Gespräch mit Teenagern der Schule “La Roca”

Rund 40 km südlich von Lima liegt der Ort Pachacámac mit seiner 2000-jährigen Geschichte. Hier verehrten die Bewohner der Küste den Schöpfergott Pachacámac. Natürlich hatten die Menschen der damaligen Zeit kaum eine Vorstellung von Wissenschaft und Forschung. Aber sie stellten ganz ähnliche Fragen wie wir heute. Gibt es eine höhere Macht, die in unser Leben eingreift? Und verleiht Gott der Welt, in der wir leben, einen tieferen Sinn?

Gestern sprach ich zu 100 Oberstufenschülern des Colegios “La Roca” das sich nur 2 km von den alten Tempelanlagen befindet. Nach dem üblichen Vortrag über die Entwicklung von Diospi Suyana hatten die Jugendlichen Gelegenheit Fragen zu stellen.

Es sollte nicht lange dauern und sie stießen zum Kern der Sache vor. Eine Schülerin meldete sich: “Hat in ihrer Familie schon jemand mal seinen Glauben verloren?” Ich finde es interessant, dass sich eine junge Peruanerin so äußert. Nach der Statistik glauben doch 96 % ihrer Landsleute an die Existenz Gottes.

Als Antwort schlug ich den Bogen zu einer Geschichte aus dem Buch der Bücher. Nach einer überstandenen Krisensituation errichtete das Volk Israel ein steinernes Monument als Zeichen der Dankbarkeit. Der Prophet Samuel nannte es “Eben Ezer”, mit der Bedeutung “bis hierher hat Gott uns geführt”.

Der Blick zurück auf unseren Lebensweg ist klar und oft verständlich. Wir erinnern uns an Momente der Angst und Etappen größter Sorge. Aber wir sind durch die dunklen Täler hindurchgekommen, weil Gott uns geführt, getröstet und bewahrt hat. Doch die Zukunft? – Sie bleibt uns verborgen. Wir fragen uns ängstlich: “Wird Gott auch morgen zu uns stehen und sich schützend vor und hinter uns stellen?”

In diesem Spannungsfeld zwischen gestern und morgen leben wir. Und an jedem Tag müssen wir uns entscheiden, ob wir Gott wirklich vertrauen wollen. /KDJ

Im Auditorium der Schule
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