Schon dreimal sind Würdenträger aus dem Bundesstaat Puno nach Curahuasi gereist mit der Absicht das Hospital Diospi Suyana in ihrer Region nachzubauen.
Und jedesmal schaue ich etwas skeptisch drein und sage den Besuchern, dass man ein Missionspital mit Geld allein nicht kopieren kann. Das wahre Wesen steckt nämlich nicht im Äußeren der Einrichtung und auch nicht in seiner Ausstattung. Der entscheidende Inhalt besteht vielmehr aus den Missionaren, die mit Glaube, Liebe und Leidenschaft die vielen Räume mit Leben füllen.
Es sind Menschen wie der Holländer John Lentink und seine deutsche Frau Viola. Sie haben unlängst ein Haus in der Nähe des Spitals gebaut. Sie investieren dabei nicht nur ihr Geld, sondern in Wirklichkeit ihr Leben mit einer langfristigen Perspektive. Zu so einem Schritt sind die wenigsten bereit. Aber je größer das Opfer eines Mitarbeiters ist, desto glaubhafter wirkt sein Bekenntnis Gott und den Menschen dienen zu wollen.
Sprüche, Parolen und Dogmen interessieren die Patienten, die oft zehn Stunden und länger im Bus sitzen, nicht im Geringsten. Sie hoffen auf Hilfe, Anteilnahme und Trost. Offensichtlich finden sie in Curahuasi genau das, was sie suchen. Sonst würden sie kaum an anderen Spitälern des Staates vorbeifahren und am Eingang des Hospitals Diospi Suyana Schlange stehen. /KDJ
