Mittwoch: Beim Premierminister Perus Vicente Zeballos

Die Zeit läuft ab

Um Viertel nach Sechs brachte ein Taxi die Delegation von Diospi Suyana ins Frühstücksfernsehen “Buenos Días Peru” (Guten Morgen Peru). Im Live-Beitrag wies der Missionsarzt einmal mehr darauf hin, dass die Regionalregierung Apurimacs ihre schriftlichen Versprechen einhalten müsse. Die Deklaration der Missionsärzte John vom letzten Freitag hat in Peru hohe Wellen geschlagen. Seit gestern Abend werden die ersten Patienten mit Covid-19 in Abancay auf der Intensivstation versorgt. Die Hauptstadt des Bundesstaates liegt in einem Nachbartal von Curahuasi, 75 km entfernt.

Um 9 Uhr empfing der peruanische Premierminister Vicente Zevallos für 40 Minuten Dr. John und Steven de Jager im Regierungspalast. Er hatte dazu eigens die Kabinettssitzung verlassen. Auch Martín Serkovic, Rechtsbeistand von Diospi Suyana, nahm an den Verhandlungen teil. Die Anwaltskanzlei Olaechea unterstützt Diospi Suyana seit zehn Jahren ad honorem. Olaechea ist die älteste Anwaltsgruppe Perus und verfügt über ein internationales Ranking.

Gegen 11 Uhr kam es zu einem ausführlichen Treffen mit fünf Kongressabgeordneten. Der Präsident des Gesundheitsausschusses Dr. Omar Merino Lopez hatte zu dieser Zusammenkunft eingeladen. Um die Mittagszeit unterrichtete Dr. John den deutschen Botschafter über die aktuellen Entwicklungen.

Am Nachmittag gab der Zoll zehn Beatmungsgeräte für Diospi Suyana frei. Es handelt sich um zehn Maschinen, die Diospi Suyana mit Spenden der Bauder Stiftung besorgt hatte. Mit ihnen können Patienten auf nichtinvasive Weise beatmet werden. Den ganzen Tag über berichteten die Medien über das geplatzte Kooperationsabkommen zwischen der Regierung des Bundesstaates und Diospi Suyana.

In Peru gehen die Zahlen der Infizierten immer weiter in die Höhe. Fast 180.000 Fälle sind registriert. Auf der Übersicht von Johns Hopkins kletterte Peru auf den zehnten Platz hinter Deutschland. Wahrscheinlich wird das südamerikanische Land in den nächsten Tagen an Deutschland und Frankreich vorbeiziehen. Da Antikörperstudien weitweit zeigen, dass die wahre Anzahl der Erkrankten die offziellen Angaben um das Zehnfache übersteigt, dürften mindestens 5 % der peruanischen Bevölkerung entweder erkrankt oder genesen sein. Die exakte Zahl der Verstorbenen kennt niemand.

Frage: Wie stark ist Peru von der Corona-Krise betroffen? Antwort: Es handelt sich um die größte Herausforderung der letzten 100 Jahre. Trotz der Quarantäne erkranken täglich Tausende weiterer Patienten. Die Intensivstationen des Landes sind voll. Selbst in der Hauptstadt Lima, eine Metropole von 8 Millionen Einwohnern, fehlt ausreichend Sauerstoff. Es gibt auch nicht mehr genügend Ärzte um der Pandemie zu begegnen.

Frage: Warum ist das Hospital Diospi Suyana bedroht? Antwort: Die Krankenhäuser Apurimacs haben sich denkbar schlecht auf die Krise vorbereitet. Die Landesregierung hoffte, die meisten schweren Fälle an das Missionsspital zu verlegen. Da die Behandlung von Covid-Patienten sehr teuer ist, würde der Staat bei Nichtbezahlung unser Spital in den Bankrott treiben. Bei 50 Covid-Patienten Patienten würden sich die Ausgaben täglich auf rund 50.000 Soles belaufen und damit im Monat 1,5 Millionen Soles (450.000 USD) verschlingen. Etwas verkürzt ausgedrückt, würde die Landesregierung das Hospital Diospi Suyana missbrauchen die Last zu stemmen ohne das Missionsspital entsprechend zu vergüten. Jeder in Peru versteht, dass der Staat sich an Diospi Suyana schadlos halten würde.

Frage: Peru ist groß, warum hat der Fall ein so großes Echo in den Mediengefunden? Antwort: Die Bevölkerung ist von der Insuffizienz des staatlichen Gesundheitssystems völlig enttäuscht. Durch über 40 TV-Reportagen ist unsere Mission im ganzen Land als das “Krankenhaus des Glaubens” bekanntgeworden. Die Menschen wissen, dass das Missionsspital Abertausenden von mittellosen Patienten geholfen hat. Überall herrscht Empörung vor, dass eine inkompetente Landesregierung ein privates Krankenhaus in den Ruin treiben könnte. Fast 100 Prozent der Kommentare in den sozialen Netzwerken unterstützen Diospi Suyana. Vor Kurzem wurde die Landesregierung zudem durch einen Korruptionsskandal schwer erschüttert.

Frage: Wie hat die Bevölkerung vom Wortbruch der Regionalregierung erfahren? Antwort: Nach der öffentlichen Verlautbarung der Missionsärzte John haben mittlerweile über 1,2 Millionen Peruaner die Webseiten unserer Mission – besonders auf Facebook – besucht. Daraufhin wurde das Thema von vielen Nachrichtenagenturen aufgegriffen. Alle Minister und auch der Staatschef selbst sind informiert.

Frage: Welche Schritte stehen dringend an? Antwort: Für die Zeit der Krise ist ein funktionierender Vertrag mit der Regierung dringend erforderlich. Die Bevölkerung Apurimacs ist aufgebracht. Viele fordern den Rücktritt des Gouverneurs. Überall werden Ärzte benötigt, besonders Intensivmediziner, Anästhesisten und Lungenfachärzte. Auch Diospi Suyana sucht weitere Kollegen, die sich sofort in das Team einreihen. Die Personaldecke des Missionsspitals ist äußerst dünn. Sobald sich einige Ärzte anstecken, könnte das Krankenhaus zusammenbrechen. In ganz Peru besteht ein Ärztenotstand. Aus dem Ausland trafen vor einigen Tagen 40 kubanische Ärzte ein. In der gegenwärtigen Krisenlage würde der Staat die Lizenzregelung für Missionsärzte extrem beschleunigen. Dr. John bat die Kongressabgeordneten gestern um eine Schnellverordnung des Parlamentes, damit die Tür für weitere ärztliche Mitarbeiter sofort geöffnet werden kann. Da keine reglulären Flüge stattfinden, müssten freiwillige Helfer möglicherweise mit Transportflugzeugen ins Land gebracht werden. Bitte beten Sie mit uns um den Beistand Gottes!/KDJ

Kurz vor dem Live-Interview im Studio. Im Frühstücksfernsehen läuft gerade ein Film über Diospi Suyana.
Vortrag vor einer Gruppe von Kongressabgeordneten in Lima. Der “Congreso” verfügt über 130 Abgeordnete.
1 Antwort
  1. Galvan

    Keep up the good work! “Do not be weary in well-doing, for in due season you will reap, if you faint not.”

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