Missionsarzt wird Bergarbeiter

Donnerstagmorgen: Mit dem ersten Flug trifft Missionsarzt Dr. John in Lima ein. Um die Mittagszeit gibt er bei der Minengesellschaft “Southern Peru” einen förmlichen vierseitigen Antrag auf Unterstützung ab.

Am Nachmittag schreibt er ein Gesuch an das Fachorgan der Minengesellschaften “Metalurgia” indem er um eine Audienz mit dem leitenden Redakteur bittet. Per Email geht der Brief raus und findet hoffentlich seinen Adressaten. Es wird schon dunkel als Dr. John das Büro der Zeitschrift “Mundo Minero” betritt. Es handelt sich um ein weiteres Magazin der Bergwerkgesellschaften Perus. Vor einer Woche erschien in dieser Publikation ein interessanter Artikel über ein Krankenhaus in Curahuasi namens Diospi Suyana.

Freitagmorgen: Die erste gute Nachricht des Tages. Der Direktor der Fachzeitschrift “Metalurgia” ist bereit den Missionsarzt zu empfangen. Um die Mittagszeit hält Dr. John im Büro des Chefs seinen Vortrag. Als Ergebnis wird “Metalurgia” in ihrer Dezemberausgabe einen umfangreichen Artikel über Diospi Suyana aufnehmen.

Zwischendurch noch ein Anruf bei der Minengesellschaft “Cedec Alto Andino”. In zwei Wochen werden 10 Facharbeiter der Firma mit dem Krankenhausdach beginnen. Die gesamte Metallstruktur und die Arbeitslöhne sind eine Spende dieses Unternehmens.

19 Uhr am Abend: Dr. John trifft in einem Restaurant einen Chef der Minengesellschaft Extrata. Dieses schweizerische Bergwerkkonsortium betreibt etwa 2 Stunden von Curahuasi entfernt einige Minen. Die Präsentation bei einer Tasse Kaffe fällt auf fruchtbaren Boden.

Sr. Raúl Farfán macht per Handy einen überraschenden Termin mit seinen Kollegen für den kommenden Mittwoch aus. Auf seiner Reise nach Deutschland hat Dr. John nun in 5 Tagen die Gelegenheit zwei weitere Direktoren vom Sinn und Zweck des Missionsspitals zu überzeugen.

Vielleicht öffnet sich dabei eine wichtige Tür. Eigentlich würde die medizinische Arbeit von Diospi Suyana gut in das Sozialkonzept des Unternehmens passen.

Also warten wir bis Mittwoch ab und beten kräftig. Wie immer heißt es bei Diospi Suyana: Prinzip Hoffnung – bei Gott ist kein Ding unmöglich! Nach 48 Stunden in der Welt der Kumpel fühlt sich Dr. John schon wie ein richtiger Bergarbeiter. Es fehlen nur noch etwas Staub im Gesicht und ein Helm auf dem Kopf.

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