Leonard Cohen +

leonard-cohen-slider

Melancholie und Depressionen

1967 brachte Leonard Cohen seine erste Schallplatte unter dem Titel “Songs of Leonard Cohen” heraus. Als Kind und später als Jugendlicher hörte ich das Lied “Suzanne” oft im Radio. Diese traurige Ballade in Moll zog mich an und viele Jahre später kaufte ich mir eine CD mit diesem Song. Eine Erinnerung an meine Kindheit.

Cohen stammte aus einer jüdischen Familie in Montreal. Er starb in dieser Woche im Alter von 82 Jahren in Los Angeles. Wechselnde Beziehungen, Abschiedsschmerzen und Depressionen prägten sein Leben. „Wenn ich von Depressionen spreche, spreche ich von klinischen Depressionen, die der Hintergrund meines ganzen Lebens sind, ein Hintergrund voller Angst und Beklemmung, einem Gefühl, dass nichts richtig läuft, dass Zufriedenheit nicht möglich ist und alle Strategien in sich zusammenfallen.“

Ob er je eine echte Hoffnung kennengelernt hat? Ende der 90er Jahre zog er sich in ein buddhistisches Kloster in Californien zurück und betrieb Zen-Meditation. Als atheistische Religion bietet der Buddhismus keine Perspektive über den Tod hinaus.

“If you want it darker” so lautete sein letztes Album, das vor einigen Monaten auf den Markt kam. Der Titelsong kann uns ebenfalls keinen Mut machen.

Verherrlicht, geheiligt, sei dein heiliger Name!
Verflucht, gekreuzigt, im menschlichen Körper
Eine Million Kerzen brannten für die Hilfe, die nie kam
Sie wollen es dunkler

Hineni, hineni
Ich bin bereit, Mylord

Der Jude Leonard Cohen sah in dem Juden Jesus Christus nicht den verheißenen Messias, den Retter der Welt. Am Ende seines Lebens war er bereit. Für was eigentlich?

2 Kommentare
  1. Ulrike Weitershaus

    Genau!
    Wo bleibt im übrigen die Toleranz gegenüber anderen Religionen und der Möglichkeit auch mit Ihnen ein glückliches und erfülltes Leben zu leben. Niemand wird 82 Jahre alt, wenn er dem Leben nicht auch eine gute Seite abgewinnen kann. Dies zeigt sich in den späten Songs.

Click to access the login or register cheese