Keine guten Nachrichten

Es sind meist zwischen vier und sechs Behörden, die an der Freigabe eines Containers mit Sachspenden mitwirken. Die Spenden sind für das Hospital Diospi Suyana bestimmt, das seit über fünf Jahren den Ärmsten der Armen dient. Warum ist jeder Import von Sachsspenden mit so vielen Schwierigkeiten verknüpft? Hier geben wir eine kleine Übersicht über Widrigkeiten, die wir selbst erlebt haben.

– Der zuständige Beamte der jeweiligen Behörde sagte, er sei völlig überlastet. Deshalb könne er den Fall für einige Tage nicht bearbeiten.

– Die Direktorin, die den positiven Bericht unterschreiben sollte, war auf unbestimmte Zeit im Urlaub.

– In einer der Kisten befand sich eine kleine Öldose. Die Behörde APCI bestand darauf zu erfahren, um welche chemische Zusammensetzung es sich bei diesem Öl handeln würde. Das Öl diente nur zum Schmieren eines technischen Geräts. Die Freigabe des Containers wurde deshalb um mehrere Wochen verzögert.

– Unter den hunderten von Sachspenden befand sich auch eine Schachtel mit Medikamenten, die nicht mehr ein volles Jahr gültig waren. Der Container wurde deshalb für mehrere Wochen im Zoll festgehalten.

– Bei einigen nagelneuen Kühlschränken aus Deutschland wurde ein Originalschreiben der Herstellerfirma verlangt mit der Zusage, dass die OZON-Schicht nicht geschädigt würde. Alle Daten der importierten Markenartikel einschließlich der verwendeten Kühlmittel waren im Internet für jedermann zugänglich.

– Die Freigabe der Bücher über die Geschichte von Diospi Suyana verzögerte sich erheblich, weil das Buch eine grobe Skizze von Peru enthält. Die Behörden wollten überprüfen, ob die Grenzen Perus zu Chile den peruanischen Vorstellungen entsprächen.

– Die Abwicklung dauerte erheblich länger, da sich im Container auch einige Kinderspielzeuge befanden. Hier bedurfte es eines besonderen Gutachtens einer Behörde.

– Behörde A hatte mehrere Tage keine Zeit gefunden, das positive Gutachten über die Sachspenden von Diospi Suyana an die nächste Behörde B weiterzuleiten.

– Völlige Gleichgültigkeit der Beamten (häufig)

– Sinnlose bürokratische Überfrachtung (extrem häufig)

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