Sein Dorf liegt etwa zwei Stunden vom weltberühmten Machu Picchu entfernt. Doch im Leben von Antroferno spielte die Touristenattraktion keinerlei Rolle.
Er vegetierte auf seinem schmutzigen Lager in der Ecke eines Lehmhauses vor sich hin, Tag für Tag und Woche für Woche. Wegen einer Querschnittslähmung war er unfähig seine Beine zu bewegen. Mehrere offene Geschwüre an seinem Körper hatten sich infiziert und der Gestank, der von ihm ausging, war erbärmlich. Seine Eltern und Geschwister sahen für ihn keine Hoffnung mehr und dachten, der Tod sei nur noch eine Frage der Zeit. Aber Antroferano wollte noch nicht sterben.
Vor fünf Wochen kam seine Cousine aus Cusco zu Besuch. „So lebt ja noch nicht einmal ein Tier“, sagte sie und schaffte ihn auf abenteuerlichen Wegen in das Hospital Diospi Suyana.
Nun werden seine Wunden täglich gereinigt und frisch verbunden. Mit viel Geduld mobilisiert Physiotherapeutin Simone Klingelhöfer die Muskeln seines Oberkörpers. Durch regelmäßige Mahlzeiten und Vitamingaben hat sich sein Allgemeinzustand bereits deutlich verbessert. Obendrein lernt er im Hospital auch noch Schreiben und Lesen.
Wann ist ein Leben lebenswert? Solange es jemanden gibt, der uns liebt, brauchen wir die Hoffnung nie zu verlieren. Seit 2000 Jahren hat sich die Botschaft der Christen nicht verändert: „Jesus liebt Dich!“